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Psychologe behauptet: Brainstorming entstand beim Brainstorming

2014 wird das Brainstorming-Jahr, denn die berühmte und eminent erfolgreiche Methode zur Ideenfindung feiert ihren 75-jährigen Geburtstag.1939 wurde die Methode von dem US-amerikanischen Autor und Philosophen Alex F. Osborn erfunden. Die Basis unzähliger Erfindungen wurden bei Brainstorming gelegt1.

Die vier grundsätzlichen Regeln beim Brainstorming sind:

  1. Bereits geäußerte Ideen dürfen und sollen aufgegriffen und kombiniert werden.
  2. Kommentare, Korrekturen und Kritik sind verboten.
  3. Es sollen möglichst viele Ideen in kürzester Zeit eingebracht werden.
  4. Freies Assoziieren und Phantasieren sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Brainstorming kann nur beim Brainstorming erfunden worden sein

Walnüsse
Ein Walnusskern erinnert zumindest optisch an das menschliche Gehirn. Foto: Pauline Mak / Lizenz: CC BY 2.0

Der bekannte Psychologe und Motivationstrainer Dr. John Storm aus dem kalifornischen San Diego, der die Methode leidenschaftlich und extrem erfolgreich einsetzt, hält die Methode für so überaus genial, dass er nicht an eine Erfindung glaubt, die aus rein analytischen Gesichtspunkten entwickelt worden sein kann.

Storm macht mit einer sensationellen These auf sich aufmerksam. Er ist sich sicher, dass die Methode nur beim Brainstorming entstanden sein kann.

Ein Paradoxon sieht er hier nur begrenzt, denn wenn man ihm so komme, dann würde die Menschheit auch am Henne-Ei-Problem verzweifeln: Was war zuerst da – die Henne oder das Ei?

Für seine These zur Entstehung des Brainstorming hat Storm zumindest ein Erklärungsmuster: Man könne ja durchaus in eine Situation gelangen, in der man intuitiv schon die ersten Schritte erkenne und in der man mit den daraus abgeleiteten Werkzeugen die Methode als Ganzes weiterentwickele. Die Programmiersprache C etwa sei fast vollständig in C geschrieben. So etwas müsse also kein Widerspruch sein.

Auf die Frage, wie er denn selbst auf die Idee gekommen sei, dass Brainstorming beim Brainstorming entstanden sein müsse, hat er eine verblüffende Antwort: Er habe dazu ein Brainstorming veranstaltet.

1 Immer wieder erzählt wird die Geschichte, in der ein Unternehmen auf der Suche nach einem vernünftigen Verfahren war, mit dem Walnüsse maschinell geknackt werden können, ohne dass der Kern dabei beschädigt wird. Bis dato wurde mit den sehr groben Maschinen zu viel Ausschuss produziert, das heißt, ein hoher Teil der Kerne wurden beim Öffnen zerquetscht. Mit einem Brainstorming sollte Abhilfe geschaffen werden. Dabei sagte ein Teilnehmer sinngemäß: Wir setzen einen kleinen Japaner mit Presslufthammer in die Nuss, der diese dann von innen aufmeißelt. Dieser scheinbare Nonsens, der beim Brainstorming explizit erwünscht ist, war dann die Lösung. Man entwickelte eine Apparatur, die die Nüsse anbohrt und die Schalen dann mit Druckluft aufsprengt. Der Ausschuss konnte damit drastisch reduziert werden.

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