Die EU intensiviert ihren Kampf gegen Sexismus und sexuelle Ausbeutung von Frauen. Die Feministin Gabriele Schlanz-Ritter, die bereits in einigen Talkshows durch markige Sprüche aufgefallen ist und als Vorbild die Urfeministin Alice Schwarzer nennt, findet es unerträglich, wenn sich etwa ein 80-jähriger Millionär eine 18-Jährige angelt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sei das keine Liebe. Der alte Knacker würde sich die Frau schlicht mit seinem riesigen Vermögen kaufen, es sei Prostitution der übelsten Sorte. So ein junges Ding, das eigentlich noch ein Kind sei, habe noch keinerlei Lebenserfahrung. Im Grunde genommen sei das nichts anders als Pädophilie, wenn auch nicht im Sinne des Gesetzes. Noch nicht.
Denn die EU-Gleichstellungskommission will hier schärfere Regeln. Der Altersunterschied soll auf maximal 15 Jahre begrenzt werden. Ein 80-Jähriger und eine 20-Jährige würden schon einmal gar nicht zusammenpassen, in fast allen Fällen werde die Frau hier nur ausgebeutet und unterdrückt. In Zukunft darf also z.B. ein 50-Jähriger weiterhin mit einer 35-Jährigen ein Verhältnis haben und sie heiraten. Das sei aber die absolute Grenze, jünger darf die Frau nicht sein. Alles andere wäre dann strafbar. Die neue Regelung soll für neue Partnerschaften und Ehen gelten, bestehende Partnerschaften und Ehen sollen nicht angetastet werden. Die Regelung soll nur in eine Richtung wirksam werden. Das heißt, Frauen dürfen auch Beziehungen mit Männern eingehen, die mehr als 15 Jahre jünger sind. Eine 70-Jährige kann sich also weiterhin einen 25-Jährigen Liebhaber halten.
Diese scheinbare Ungleichbehandlung erklärt Schlanz-Ritter damit, dass Männer nur selten sexuell ausgebeutet würden. Außerdem wolle man ja Frauen nicht irgendwelche Freiheiten nehmen, sie seien ja lange genug unterdrückt worden. Gigolos werden also nicht aussterben.
Eine neue EU-Richtlinie wird noch für 2014 erwartet. Nennenswerter Widerstand ist nicht zu erwarten. Wenn alles glatt läuft, könnte ein entsprechendes Gesetz bis spätestens 2016 in Deutschland in Kraft treten.
Neuer Hammer aus Brüssel! Eine Presserechtkommission hat einen Entwurf erarbeitet, der eine bessere Kennzeichnung von Satire vorsieht. Der Grund dafür ist, dass es in letzter Zeit immer wieder dazu kam, dass Meldungen für bare Münze genommen wurden, obwohl sie ganz klar Satire waren. Des Öfteren wurden gar regelrechte Shitstorms losgetreten. Erboste Leute beschwerten sich per Mail und telefonisch über angebliche neue Pläne der EU oder über entsprechende Vorhaben der jeweiligen Landesregierungen.
Der für das Presserecht zuständige EU-Kommissar Ethan Gabin wird mit den Worten zitiert, es werde nicht mehr lange dauern, dann gäbe es die ersten Unruhen bei Demonstrationen, vielleicht sogar den ersten Toten. Und das nur, weil eine klare Kennzeichnung in einem satirischen Artikel gefehlt habe.
Diese schrecklichen Missverständnisse hätten ihre Ursache darin, dass viele Leute im hektischen Internetzeitalter nur die Überschriften oder im besten Fall noch einzelne Abschnitte lesen würden, so Gabin. Damit hätten sie auch bei einem hoch ausgeprägten Intellekt keine realistische Chance, Satire als solche zu deuten. Ferner sei ein erheblicher Teil der Bevölkerung nicht in der Lage, Ironie zu erkennen. Das sei für viele einfach so etwas wie eine Fremdsprache. Diese Leute würden alles wörtlich nehmen.
Daher sieht eine neue EU-Richtlinie vor, dass Satire in Zukunft klar in der Überschrift mit dem Wort „Satire“ gekennzeichnet werden muss. Außerdem ist nach jedem dritten Satz ein klarer Hinweis, etwa in der Form „Das ist Satire!“, einzufügen. Damit soll mit höchstmöglicher Sicherheit die Gefahr drastisch verringert werden, dass jemand Satire auf den Leim geht, selbst wenn er nur kleinste Textpassagen erfasst.
Die jeweiligen Regierungen müssen nun ihr Presserecht ändern. Der Widerstand gegen die neue Regelung dürfte vonseiten der Politik gering ausfallen, da diese von einer Verschärfung profitiert. Das Presserecht ist in Deutschland Sache der Bundesländer. Eine besonders harte Regelung wird dabei aus Bayern erwartet, wo die CSU schon mal plante, religiöse Satire zu verbieten („CSU-Chef Stoiber fordert indes härtere Strafen für unliebsame Satire“; Quelle: Der Spiegel , „CSU legt einen Gesetzesentwurf vor, der jegliche Verspottung oder Herabwürdigung von Religionen verbieten soll“; Quelle: laut.de).
Die Verfassungsmäßigkeit ist offenbar nicht von der neuen Presserecht-Richtlinie tangiert, da es niemand verboten wird, seine Meinungen auszudrücken. Es geht schließlich nur um eine Kennzeichnung der Texte, die aber nach Ansicht der keinblatt.de-Redaktion eher an eine Verstümmelung der Texte grenzt.
Auf keinblatt.de wird sich wenig ändern, da hier nur in seltenen Fällen Satire veröffentlicht wird. Dennoch zeigen wir uns solidarisch und protestieren auf das Entschiedenste gegen das Vorhaben!
Edward Snowden sieht nun absolut keinen Sinn mehr darin, immer neue Dokumente mit immer umfassenderen Enthüllungen, wer und was von der NSA ausgespäht wurde und wird, herauszugeben. Die Listen würden immer länger werden, so Snowden, die Vorwürfe immer schwerer.
Er werde daher seine Strategie radikal ändern und demnächst eine Liste veröffentlichen, was die NSA noch nicht überwachen bzw. noch nicht entschlüsseln kann. Diese White List werde nur einen bescheidenen Umfang annehmen, so Snowden. Da die NSA immer weiter aufrüste und inzwischen schon Quantencomputer zur Dechiffrierung eigentlich als unknackbar gehaltener Verschlüsselungssysteme einsetze, bestehe zudem die Möglichkeit, dass diese Liste laufend gekürzt werden müsse.
Erfolgreich war auch die Umbenennung der GEZ in „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“. Hier verfolgte man die Idee, den Namen möglichst so weit in die Länge zu ziehen, dass es den Leuten zu anstrengend ist, ihn auszusprechen. Folglich schimpfen weniger Leute auf die Zwangsgebühren. Früher konnte man das kurze GEZ sehr einfach und wirkungsgerecht in einen Fluch packen.
Da es nicht in die heutige Zeit passt, den Bürgern etwas zurückzugeben, und um unangenehme Fragen zu verhindern, warum man von den Mehreinnahmen vorher nichts geahnt hatte, versuchen die Rundfunkanstalten nun fieberhaft, mehr Geld auszugeben. Beitragssenkungen oder Rückzahlungen wären ohnehin nicht kreativ genug.
Neue Kanäle kosten Geld, folgerichtig ist ein Jugendkanal in Planung, der aber möglicherweise nicht genehmigt wird. Es werde aber über andere neue Kanäle nachgedacht, etwa weitere Digitalkanäle mit zeitversetzten Programmen und einer ganz besonderen Innovation: Statt schnöder Wiederholungen könnte man den Spieß ja umdrehen und die 19 Uhr-Heute-Nachrichten auf ZDF 2 schon um 18 Uhr ausstrahlen. Die Aufzeichnung sollte zu dem Zeitpunkt ja schon längst bereitliegen.
Pläne für einen Seniorensender (Schaukelstuhl-TV) und einen Kanal für Haustiere (Pet-TV) liegen auch schon in der Schublade. Aber das sei ja alles genehmigungspflichtig, heißt es. Daher werde auch darüber nachgedacht, Geld in die hauseigene Kanal Isation zu geben, ebenso in den Canale Grande. Wenn etwas schon vorhanden sei, würde man das leichter durchkriegen. Auch die Einrichtung dunkler Kanäle wäre eine Möglichkeit, da es auch für diese kein Genehmigungsverfahren gebe.
Ersatzweise könnte man das Geld einfach auf einem Konto parken. Bei den derzeitigen historischen Niedrigzinsen und der Erwartung, bald könnte es so etwas wie negative Zinsen geben, reduziert sich das Geld ganz von alleine und da muss nicht einmal die Inflation mit eingerechnet werden. Das sind goldene Zeiten für alle, die Geld loswerden möchten. Und wenn man noch mehr Geld zum Loswerden braucht, stünde ja immer noch die Möglichkeit einer Beitragserhöhung offen.
Sie sind ein Schrecken jeder Wohnanlage: Laubbläser. Während früher der Hausmeister das Laub mit einem Rechen zusammenkehrte, schmeißt er heute den als Penisverlängerung verschrieenen Laubbläser an. Mit ohrenbetäubendem Lärm bläst er dann jeden Tag in einer stundenlangen Prozedur das Laub zusammen und tötet dabei auch noch jede Menge Kleinslebewesen. Inzwischen werden die Laubbläser auch von den Kommunen zur Straßenreinigung eingesetzt – und nicht nur im Herbst. Auch zur Streusplitentsorgung oder gar zum Schneeräumen kommen die Geräte zum Einsatz und auch zur Entfernung von Kleinabfällen auf Wegen und Plätzen. Es macht ja auch einen schönen Spaß, im August ein paar Papierschnipsel minutenlang in der Luft tanzen zu lassen und damit die Anwohner zu terrorisieren.
Doch nun ist endlich Schluss damit. Eine neue Lärm- und Umweltverordnung dreht den überflüssigen Radaumachern ein für alle Mal den Benzinhahn zu. Ab dem 1. Januar 2014 sind alle Laubbläser zur Laubentfernung und Reinigung in Deutschland verboten.
Die Frage ist jedoch, was mit den vorhandenen Geräten passiert. Hier hat Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) selbstverständlich eine passende Anschlussverwendung ausgetüftelt. Die Geräte können bis 31. Januar 2014 in den Gemeinden abgegeben werden. Hierbei erhält der Benutzer je nach Zustand und Leistung des Geräts bis zu 40 % des Wiederbeschaffungswertes.
Die Geräte werden dann zur Stromerzeugung eingesetzt. Sie werden dabei vor Windrädern montiert und bei Windstille angeworfen, um die Rotorblätter zum Drehen zu bringen. Etwas salopp gesagt, pusten sie die Windräder an. Damit werden vorhandene Einrichtungen (eben Windräder und die Laubbläser) auf raffinierte Weise besser ausgereizt und speziell die erneuerbaren Energien (eben Windräder) gestützt. Der Wirkungsgrad eines Windrades kann durch das Vorhaben um bis zu 23 % erhöht werden. Die Lärmemissionen werden keineswegs nur verlagert, da der Einsatz der Laubbläser nur an Windrädern erfolgen wird, die einen ausreichenden Abstand zu Wohnhäusern aufweisen. Die Umweltbelastung durch Lärm geht also tatsächlich zurück, was der Gesundheit der Bürger zugutekommt.
Geräte der leiseren Kategorie 2 sollen punktuell auch bei der Postzustellung per Fahrrad eingesetzt werden. Durch das Rückstoßprinzip müssen die Postzusteller weniger Kraft zum Treten aufwenden, was die Effizienz bei der Zustellung erhöht.
Die umstrittenen Energiesparlampen entwickeln sich zunehmend zu einem gigantischen Umweltproblem. Laut Informationen von keinblatt.de bereitet die EU daher fieberhaft ein Verbot von Energiesparlampen (ESL; sprich: Esel), genauer: Kompaktleuchtstofflampen, vor.
Laut EU-Umweltkommissar Romano Aquas hätten sich die Bürger nach dem gut gemeinten Verbot der herkömmlichen Glühlampe durch die EU, das der Stromeinsparung und damit dem Klimaschutz dienen sollte, ohne Sinn und Verstand Kompaktleuchtstofflampen zugelegt, die grundsätzlich Quecksilber enthielten. Kaputte Lampen würden dann einfach in den Hausmüll gegeben, obwohl dies streng verboten sei. Kaum einer würde die Lampen wie vorgeschrieben zu den Wertstoffhöfen bringen, die oft nur wenige Kilometer entfernt seien und mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten glänzten (Annahme von Energiesparlampen an ungeraden Werktagen von 10 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr, Personalausweis nicht vergessen, denn nur Bewohner des gleichen Stadtteils dürfen abgeben!).
Auch seien sich die Bürger offenbar nicht bewusst, dass zerplatzende oder zerbrochene Birnen ihre Gesundheit bedrohen können. Hier verzichteten manche Bürger sogar auf die dringend empfohlene Raumlüftung, mit der wenigstens die Konzentration des quecksilberhaltigen Giftdampfs schneller abgebaut werde.
Wenn die Restbestände herkömmlicher Glühbirnen aufgebraucht seien, würde sich das Problem noch einmal drastisch verschärfen.
Aquas fragt sich, wo der viel zitierte mündige Bürger bleibe. Da es diesen offenbar nicht gebe, bliebe der EU leider nur ein Verbot. Nach den gegenwärtigen Plänen wird dieses stufenweise eingeführt und gestaltet sich voraussichtlich wie folgt (ohne Gewähr):
Zeitpunkt
Details
31.07.2014
Verbot von quecksilberhaltigen ESL mit einer Leistung von >15 Watt
01.01.2015
Verbot von quecksilberhaltigen ESL mit einer Leistung von >10 Watt
01.01.2016
Verbot aller quecksilberhaltigen ESL
01.01.2017
Verbot wird auf neuartige ESL auf Amalgambasis ausgedehnt
Das Verbot bezieht sich auf Einkauf und Import. Bereits im Handel befindliche Restbestände sind nicht vom Verbot betroffen.
Als Ersatz werden LED-Lampen, Restbestände von herkömmlichen Glühbirnen, die immer noch legal im Handel sind, Kerzen (auf Basis von Wachs und Docht, falls diese noch jemand kennt) sowie der Einsatz von Hellsehern empfohlen.
LED-Lampen stellen eine weit geringere Umweltbelastung als Kompaktleuchtstofflampen dar. Ihr Stromverbrauch liegt zudem noch einmal deutlich unter der von Kompaktleuchtstofflampen. Ein weiterer Vorteil von LED-Lampen ist, dass diese fast ohne Verzögerung schalten und sofort die maximale Helligkeit erreichen, im Unterschied zu Kompaktleuchtstofflampen, bei denen man eine ganze Weile warten muss. In den Hausmüll dürfen aber auch LED-Lampen nicht gegeben werden, sie gelten als Elektronikabfall.
Schon oft wurden Vergleiche gezogen und Spekulationen angestellt. Nun aber gibt es Gewissheit. Ein Informant aus dem engsten Unternehmenszirkel, der nicht genannt werden will, gibt erstmals zu, was viele ahnten: Apple ist in Wirklichkeit kein IT-Unternehmen, sondern eine Religion und war von Anfang an auch als solche geplant.
Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne sahen in den 1970er-Jahren das Computerzeitalter kommen, waren also die Propheten ihrer neuen Religion. Als sie 1976 Apple gründeten, ging es ihnen nur darum, eine Religion zu schaffen, die im Unterschied zum verstaubten, schwer vermittelbaren Christentum mit seinen mystizistischen Geschichten (Jungfrauengeburt, Wunder Jesu) eine funktionierende Symbiose aus Mensch und allmächtiger, unfehlbarer Technik (also Gott) herstellt.
Angebissener Apfel: Kruzifix der Apple-Religion
Das Firmenlogo, der angebissene Apfel, spielt auf die verbotene Frucht des Baums der Erkenntnis an, von der Adam und Eva gegessen haben und als Strafe dafür aus dem Paradies vertrieben worden sein sollen. Der angebissene Apfel ist das wichtigste Symbol der Apple-Religion, so wie das Kruzifix das bedeutendste Symbol des Christentums darstellt. Eine Leiche wollte man den Anhängern nicht zumuten – auch, um sich vom Christentum abzugrenzen. Offiziell wird die Wahl eines angebissenen Apfels stets damit erklärt, dass das englische bite, also (Bissen, beißen) mit der Zeichenfolge Bit beginne und wie Byte ausgesprochen werde, sodass sich hier gleich die beiden wichtigsten Computer-Informationseinheiten wiederfänden (eben Bit und Byte). Das klingt durchaus plausibel, aber die Frage, warum es unbedingt ein Apfel sein musste, kann nur durch Einbeziehung eines religiösen Hintergrunds zufriedenstellend beantwortet werden.
Der Messias
Der Messias Steve Jobs scharte mit seiner neuen Religion rasch viele Anhänger um sich, so wie auch Jesus Christus schnell Begeisterte fand. Der ganz große Erfolg einer Weltreligion blieb jedoch zunächst aus. Schlimmer, in den frühen 1980er-Jahren wandten sich immer mehr Gläubige (und auch Gläubiger) von Apple ab. Nach einem internen Machtkampf sah sich Steve Jobs 1985 gezwungen, das Unternehmen zu verlassen, was einer Kreuzigung gleichkam. Da ist sie erneut die Parallele zum Christentum. Der phänomenale Wiedereinstieg von Jobs 1997, der Apple nun endgültig zur Weltreligion machte, ist die Wiederauferstehung Jesu im Christentum. Auch nach seinem tragischen Tod 2011 wird Steve Jobs weiterhin als Mensch gewordene Gottheit verehrt. Dem heutigen Apple-Boss Tim Cook bleibt nur die Stellvertreterrolle Gottes, er ist damit der Papst der Apple-Religion.
Gebete zu Siri
Apple-Anhänger führen Gespräche mit Siri, dem Spracherkennungs- und Sprachverarbeitungssystem von Apple, so wie Betende zu Gott sprechen. Sie fragen Siri um Rat oder bitten Siri um Verzeihung (Buße). Für Außenstehende, das heißt Ungläubige, hat dies den Anschein eines lächerlichen Selbstgesprächs. Im Gegensatz zum christlichen Gebet antwortet Siri in aller Regel, was Apple attraktiver als das Christentum macht.
Alleinstellungsmerkmal
Keine Religion ohne Alleinstellungsmerkmal. Da Apple-Anhänger ihre Apple-Geräte nicht nur für die besten, sondern auch für die einzig wahren halten und den Rest allenfalls als minderwertigen Plastikschrott, ist das Alleinstellungsmerkmal ganz klar erfüllt.
Missionare und Gläubige
Fast jeder Apple-Anhänger verbringt viel Zeit mit dem Missionieren, bei dem meist auf extrem emotionale oder gar fanatische Weise andere – die Ungläubigen – von Apple überzeugt werden sollen. Manche Missionare sind penetranter als die Zeugen Jehovas, was etwas heißen will. Fanatische Anhänger schrecken nicht einmal davor zurück, sich tagelang in der Warteschlange vor Apple-Stores (den Kirchen der Apple-Religion) anzustellen, um gegen eine „kleine“ Spende in den Apple-ischen Klingelbeutel eine Apple-Hostie in Gestalt eines iPhone, iPad oder iMac zu ergattern und mit peinlichem Beifall von den Apple-Priestern (Verkäufern) belohnt zu werden.
Was sagt die Wissenschaft?
Bei streng wissenschaftlichen Tests im MRT konnte nachgewiesen werden, dass bei Apple-Anhängern Gehirnregionen, die für emotionale Bindungen zuständig sind, stimuliert werden, wenn ihnen ein Apple-Gerät gezeigt wird. Es sind die gleichen Bereiche, die auch bei Christen und anderen Gläubigen angeregt werden, wenn ihnen religiöse Symbole präsentiert werden. Dagegen werden bei Benutzern von Geräten anderer Hersteller Gehirnregionen stimuliert, die für den Verstand verantwortlich sind. Somit sagt auch die Wissenschaft: Ja, Apple ist eine Religion.
Das hat wohl Horst Seehofer (CSU) nicht erwartet. Da schafft es der alte Horst erwartungsgemäß, dass die Ausländermaut in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird (hier die Originalpassage, Hervorhebung von keinblatt.de):
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft. Deshalb werden wir besondere Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche Ausgaben für eine moderne, sichere und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur auf den Weg zu bringen. Damit wollen wir Straßen, Bahnen und Wasserwege erhalten und wo nötig ausbauen. Diesem Ziel dient auch eine Ausweitung der LKW-Maut sowie eine europarechtskonforme PKW-Maut, mit der wir Halter von nicht in Deutschland zugelassenen PKW an der Finanzierung zusätzlicher Ausgaben für das Autobahnnetz beteiligen wollen, ohne im Inland zugelassene Fahrzeuge höher als heute zu belasten.
Und dann sind statt der prognostizierten negativen Kritik erstaunlicherweise gleich aus mehreren befreundeten Nachbarstaaten wärmende Dankesworte zu hören. Man wolle Herrn Seehofer bereits jetzt für die aufwändige Recherche- und Prüfarbeit danken, die sicher nicht billig sei, heißt es da etwa aus dem österreichischen Verkehrsministerium. Wenn Herr Seehofer tatsächlich eine Regelung finde, die konform mit dem europäischen Recht sei und inländische Autolenker nicht zusätzlich belaste, dann werde man selbstverständlich das eigene Mautsystem entsprechend umgestalten, um eben Ausländer stärker an der Finanzierung des Straßennetzes zu beteiligen und Inländer entsprechend zu entlasten. Sollte Herr Seehofer nicht zu einer rechtskonformen Gesetzgebung kommen, habe man natürlich auch kein generelles Problem damit, dann bliebe eben alles beim Alten.
Ähnlicher Dank ist aus weiteren europäischen Ländern zu vernehmen, die bereits ein Mautsystem haben, aber auch überraschenderweise aus Staaten, in denen es bislang keine Straßenbenutzungsgebühren gibt. Selbst wenn die Pläne in Deutschland scheiterten, könne man diese eventuell für eigene Zwecke weiterentwickeln. Auch habe sich gezeigt, dass man mit in ein Gerechtigkeitsprinzip verpackte Ressentiments gegen Ausländer immer noch Wahlen gewinnen könne. Auch daraus werde man die notwendigen Schlüsse ziehen.
Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben in der Nacht von Montag auf Dienstag bis zur Erschöpfung verhandelt. Wie keinblatt.de erfuhr, hat man bei einigen der strittigsten Punkte eine Einigung erzielt.
Wie bereits die Systempresse berichtete, soll der flächendeckende Mindestlohn kommen. Hier wird es aber Ausnahmen geben. So soll der Niedriglohnsektor ausdrücklich ausgeklammert werden, um die Arbeitsplätze dort nicht zu gefährden. Der Zeitpunkt der Einführung (wohl 2016 oder 2017) wurde noch nicht final festgelegt, ebenso wenig die genaue Höhe (die SPD fordert 8,50 EUR pro angefangene Arbeitsstunde). Als Punktsieg für die SPD ist zu werten, dass der Mindestlohn in den ostdeutschen Bundesländern keineswegs später starten wird. Da ist klar sozialdemokratische Handschrift zu erkennen.
Bei der Ausländermaut gibt es eine Einigung. Wie bereits gestern gemeldet wurde, werden die Jahresvignetten an den Tankstellen verkauft. Die Entlastung der deutschen Autofahrer erfolgt über ein Treuepunktsystem. Hier wurde bekannt, dass die Ausgestaltung des Systems an die Tankstellen übertragen wird. Fachleute aus der Mineralölindustrie rechnen damit, dass die Tankstellen lukrative Aktionsangebote (Bade- und Grillartikel, eventuell auch Tankgutscheine) bereitstellen werden, auf die dann entsprechender Rabatt gewährt wird. Beobachter werten die Maut als verspätete Rache der CSU an Österreich, das 1997 eine Autobahnmaut einführte.
Die Mütterrente wird zwar vorgesehen, aber weiterhin unter einen Finanzierungsvorbehalt gestellt. Frauen, die vor 1992 mindestens zwei lebende Kinder zur Welt gebracht haben, sollen mehr Rente erhalten. „Die Mütterrente passt gut in unser Portfolio“, war aus Kreisen der CSU zu hören, die in letzter Zeit verstärkt auf konservative Familienthemen (etwa Herdprämie) setzte, um sich von der etwas progressiveren CDU (Frau an der Spitze!) abzuheben.
Thema erneuerbare Energien: Der Bau neuer Windkraftanlagen soll stark begrenzt werden. Experten sind zu dem Schluss gekommen, dass Windräder den Wind bremsen. Würde man zu viele neue Windräder bauen, würde die Effizienz der bestehenden Windräder sinken, was man den Betreibern ja kaum zumuten könne. Hier sind sich CSU und CDU ausnahmsweise einig, die SPD wird sich diesem wohl auch beugen.
Die genaue Ausformulierung der verschiedenen Punkte soll heute Nacht geschehen. Es wird damit gerechnet, dass um die letzten Details hart bis an die Grenze zum Schwächeanfall gerungen wird. Der Koalitionsvertrag könnte dann wie geplant am Mittwoch stehen.
Die Verhandlungen zur Großen Koalition sind längst zur langweiligsten deutschen Soap verkommen. Jedem ist klar, dass man zu Kompromissen finden wird. Die CSU bekommt ihre Maut (nach letzten Informationen sollen deutsche Autofahrer durch ein Tankstellen-Treuepunktsystem entlastet werden), die SPD ihren Mindestlohn (Einführung voraussichtlich Ende 2017) und die CDU – nichts, darf aber weiterhin regieren.
Als große Zitterpartie galt bis vor kurzem noch der SPD-Mitgliederentscheid. Wenn die SPD-Mitglieder mehrheitlich den Koalitionsvertrag ablehnen, gibt es keine Große Koalition. Es bliebe dann nur eine CDU-Minderheitsregierung oder – was erheblicher wahrscheinlicher ist – ein Militärputsch.
Nun endlich kommt etwas Schwung in die Bude. SPD-Chef Sigmar Gabriel wirbt nun mit gepfefferten Worten für ein „Ja“ beim Mitgliederentscheid. Die SPD-Spitze würde sich den Arsch aufreißen, so Gabriel, damit es wieder mehr sozialdemokratische Gerechtigkeit in Deutschland gebe. Mit einer ganz deutlichen Entscheidungshilfe wendet sich Gabriel jetzt an die Basis: „Ihr habt die Wahl. Entweder ihr stimmt mit Ja für die Große Koalition oder das war der letzte Mitgliederentscheid. Dann schaffen wir das Teil einfach wieder ab. So einfach ist das!“ Es kann nun mit einer deutlichen Mehrheit für „Ja“ gerechnet werden, da kaum jemand dieses basisdemokratische Instrument verlieren möchte.
Wie bereits in den anderen großen Medien berichtet wurde, führt die Bundesregierung den Entzug des Führerscheins als neue Strafe ein. Zur Anwendung soll der Führerscheinentzug, der bislang nur bei Verkehrsdelikten verhängt werden konnte, bei eher kleineren Delikten wie Diebstahl und Schlägereien kommen. Begründet wurde dies damit, dass Geldstrafen gerade bei jüngeren Leuten kaum abschreckend wirken, man aber auch nicht immer gleich Haftstrafen verhängen möchte, da diese unverhältnismäßig sein können und auch oft erst der Einstieg in eine wirkliche kriminelle Karriere darstellen. Dagegen ist das Auto bei jungen Erwachsenen weiterhin ein Statussymbol, auf das ungern verzichtet wird. Aus diesem Grund ist der Führerscheinentzug besonders wirksam. Das Abschreckungspotenzial ist hoch und wer dennoch meint, er werde bei einer Tat nicht erwischt, und dann doch eines Besseren belehrt wird, wird in der führerscheinlosen Zeit dergestalt leiden, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht rückfällig wird.
Der große Haken ist aber, dass viele kein Auto oder nicht einmal einen Führerschein besitzen. Auch dürfte der Führerscheinentzug Großstädter mit U-Bahn-Anschluss weit weniger treffen als Landbewohner, die, wenn überhaupt, nur zweimal am Tag Busanschluss haben. Um auch Leute ohne Auto und ohne Führerschein angemessen bestrafen zu können, weitet die Bundesregierung nun den Katalog mit den Sanktionsmöglichkeiten auf den Entzug anderer Ausweispapiere und vergleichbarer Papiere aus.
Die Richter können dann fallweise entscheiden, welchen Schein oder Ausweis sie einkassieren. Wer kein Auto hat, dem kann die U-Bahn-Jahreskarte eingezogen werden. Dies ergibt sogar Sinn, wenn der Täter ausgerechnet beim Schwarzfahren erwischt wurde und sich anschließend voller Reue eine Jahreskarte zulegt. Er kann dann beweisen, dass er nicht durch erneutes Schwarzfahren auffällt, obwohl die Versuchung ja groß ist, da die im Gerichtstresor hinterlegte Fahrkarte nicht greifbar ist.
Die Richter haben hier aber gewaltigen Ermessensspielraum: So kann etwa Studierenden der Uni-Bibliotheksausweis und der Kantinenausweis, Bankern der Geldschein, Eheleuten der Trauschein, Gärtnern der Sonnenschein, Verstorbenen der Totenschein und Geistlichen der Heiligenschein entzogen werden.
Die Altersarmut in Deutschland ist bekanntlich zu einem großen Problem geworden. Viele Senioren können mit ihrer Rente kaum noch ihren Lebensunterhalt finanzieren. Durch die derzeit extrem niedrigen Zinsen im Rahmen der Eurokrise wird sich das Problem noch weiter verschlimmern, da es voraussichtlich auf viele Jahre kaum mehr möglich sein wird, Geld für das Alter anzusparen. Leute, die bereits jahrelang in Lebensversicherungen eingezahlt haben, mussten bereits jetzt einen riesigen Wertverlust hinnehmen. Selbst wenn die Zinsen eines Tages wieder steigen, wird die Auszahlung im Alter weit geringer ausfallen als ursprünglich angenommen.
Daher muss umgesteuert werden. Laut Informationen der keinblatt.de-Redaktion plant die Bundesregierung mit einer innovativen Idee, die Altersarmut zu senken. Eine Expertise im Bundesfamilienministerium kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mit 67 oder weit früher – bei Frühverrentungen – in Rente gehen, nach heutigen Erkenntnissen keinesfalls mehr als „alt“ einzustufen seien. Der medizinische Fortschritt, bessere Ernährung, die Abnahme von schädlicher körperlicher Arbeit und vieles mehr habe dazu geführt, dass Leute immer später alt werden. Die meisten fühlten sich mit 65 noch so jung wie frühere Generationen mit 50. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass eine sinnvolle neue Altersgrenze bei 80 Jahren gezogen werden sollte. Man müsse sich von der Renteneintrittsgrenze als Kriterium für die Definition, wann jemand alt sei, verabschieden und beides voneinander entkoppeln.
Die scheidende Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder (CDU), freut sich. Man könne die Altersarmut um einen Schlag um 39,6 % senken, ohne dass dafür nennenswerte Kosten anfallen werden, so die Ministerin, die Menschen müssten auch keineswegs länger arbeiten. Es gehe ja nicht um ein höheres Rentenalter.
„Bereits im nächsten Armuts- und Reichtumsbericht sowie Renten- und Alterssicherungsbericht der Bundesregierung wird die neue Altersgrenze von 80 Jahren umgesetzt und berücksichtigt“, so Schröder, „Die anderen auf den billigen linken Plätzen reden nur, wir handeln!“
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die wohl einmalig ist und praktisch über zwei Jahrtausende reicht: die Bibel. Als Buch in gedruckter Form hielt der Erfolg immerhin einige Jahrhunderte an. Nun jedoch ist das ehemals meistverkaufte Buch in die Jahre gekommen. Der Biblische Verlag hat nach eigenen Angaben dieses Jahr nur magere 73 Exemplare verkauft. Bei den anderen Verlagen sieht es auch nicht viel besser aus. Eine weitestgehende Einigkeit herrscht zumindest bei den Verlagen, die deutschsprachige Ausgaben der Bibel im Angebot haben. Man wolle die Bibel nicht mehr neu auflegen und den Rest der Auflagen verramschen.
Als Flop seien die mageren Verkäufe nicht zu bewerten, so ein Sprecher des Papstverlags: „Aber kein Bestseller währt ewig, nicht einmal die ewige Schrift, irgendwann ist halt Schluss.“ Fortsetzungen seien auch nicht zu erwarten, obwohl es ja streng genommen solche gegeben habe: Die verschiedenen Evangelien erzählten prinzipiell immer dieselbe Geschichte, seien aber von Mal zu Mal immer weiter ausgeschmückt worden.
Das älteste Evangelium, das Markusevangelium, ende mit der Geschichte vom leeren Grab, von der Auferstehung sei noch keine Rede, sie werde allenfalls angedeutet. Schließlich hätten es von mehreren Dutzend Evangelien dann die vier besten in die Bibel geschafft. Das sei der vielleicht erste Autorenwettbewerb aller Zeiten gewesen. Aber schon lange seien keine neuen Evangelien mehr verfasst worden, das Thema sei praktisch tot.
Nicht einmal die E-Book-Versionen der Bibel wollen die meisten Verlage weiter im Programm halten. Zwar entstünden hier zumindest keine neuen Kosten, so ein Sprecher des Christusverlags. Auch käme die elektronische Version der Botschaft des Christentums, die das ewige Leben postuliert, näher. Ein Buch, das nie vergilbe, keine Eselsohren bekomme und immer verfügbar sei, ohne es je nachdrucken zu müssen, sei doch wie ein Wunder, es habe etwas Göttliches in sich. Aber die Nachfrage sei praktisch null, zumal die Bibelgeneration mit den neuen Techniken nicht so viel anfangen könne.
In Zukunft wollen sich die Verlage, die christliche Literatur im Angebot haben, stärker auf heute populäre Themen konzentrieren. Da es auch um das eigene Überleben gehe, wolle man es mit der reinen Lehre nicht so genau nehmen und bei der Auswahl stärker auch Themen wie Mord und Totschlag, Geistheiler, Schwarze Magie, Geisteraustreibungen, Vampir-, Voodoo- und Satanskult berücksichtigen.
Wie bereits in der Systempresse zu lesen war, haben sich SPD und CDU/CSU bei den Koalitionsverhandlungen auf eine Frauenquote von 30 % in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen geeinigt. Etwas untergegangen in der Berichterstattung ist jedoch, dass auch in gefährlichen und schmutzigen Berufen, in denen Frauen bekanntlich noch unterrepräsentiert sind und daher von Chancengleichheit keine Rede sein kann, eine Frauenquote von ebenso 30 % eingeführt wird. Analog zu den Aufsichtsräten greift hier die Regelung, dass die jeweiligen Arbeitsplätze unbesetzt bleiben müssen, sollte die Quote nicht erfüllt werden. Die Kommunen fürchten indes um die Sauberkeit der Städte, da es bei Straßenreinigung und Müllabfuhr zu Personalengpässen kommen könnte. SPD-Vizin Manuela Schwesig (SPD) kann hier jedoch beruhigen, es werde voraussichtlich großzügige Übergangsregelungen geben, über die im Detail noch zu verhandeln sein werde.
Vereinbart wurde außerdem eine Frauenquote für das Amt des Bundeskanzlers von 100 %, da dies bereits der Lebenswirklichkeit entspreche. Die SPD wollte hier der Union keine Steine in den Weg legen, zumal man mit männlichen Kanzlerkandidaten in letzter Zeit eher schlechte Erfahrungen gemacht habe (Steinbrück, Steinmeier, Scharping, Rau, Vogel, Lafontaine). Es kann daher erwartet werden, dass die SPD mit Hannelore Kraft oder Andrea Nahles als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl ziehen wird, für die FDP kommt dann wieder einmal nur Guido Westerwelle infrage.
Sprachlich soll sich auch das eine oder andere ändern. Der diskriminierende Begriff Mitglied (man beachte die zweite Silbe) etwa wird durch Mitfrau ersetzt. Die deutsche Sprache ist jedoch gesetzlich nicht geregelt, sodass die Regelung nur für die Behörden verbindlich ist. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die großen Zeitungen und Medien nicht verweigern und freiwillig ihre Schreibvereinbarungen überarbeiten.
Der Mindestlohn von 8,50 EUR in der Stunde kommt, womit die Kernforderung der SPD erfüllt ist. Das erfuhr keinblatt.de von einem Informanten mit hervorragenden Kontakten in die Parteispitzen hinein.
Allerdings soll es großzügige Übergangsfristen geben. Zunächst einmal muss jeder Betrieb den Mindestlohn innerhalb eines Jahres einführen. Doch jedes Unternehmen wird die Möglichkeit haben, mittels einer einfachen Erklärung eine vierjährige Übergangsfrist in Anspruch zu nehmen. Der Betrieb muss dabei Gründe angeben, warum er den Lohn nicht sofort zahlen kann oder will, die aber nur zur Kenntnis genommen, nicht jedoch von den Behörden überprüft werden. Damit ist die Inanspruchnahme der kompletten Übergangsfrist reduziert auf eine reine Anzeigepflicht und bleibt genehmigungsfrei. Der Arbeitgeberflügel der CDU bestand auf einer angemessenen Übergangsfrist, die zudem unbürokratisch in Anspruch genommen werden kann. Kompromisse sind im politischen Alltag einfach notwendig. Ein Vertrauter der Kanzlerin, der nicht genannt werden will, sagte: „Die SPD bekommt ihren Mindestlohn und wir verhindern ihn in gewisser Weise. Damit kriegt jeder, was er will, und es steht einer Großen Koalition praktisch nichts mehr im Wege“.
Obwohl die wichtigste Forderung der SPD nun fixiert ist, wird weiter hart verhandelt, und am Ende müssen die Mitglieder der SPD auch noch mehrheitlich dem Koalitionsvertrag zustimmen. Mit dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Mindestlohn kann aber mit einer klaren Mehrheit gerechnet werden.
Die EU mischt sich in immer mehr Bereiche ein. Herkömmliche Glühbirnen wurden mittlerweile weitestgehend verboten, bei Duschköpfen ist eine EU-Richtlinie in Vorbereitung, mit welcher der Wasserverbrauch reduziert werden soll.
Staubsauger werden über eine bereits im Juli dieses Jahres in Kraft getretene EU-Richtlinie ab September 2014 auf eine Leistung von 1.600 Watt beschränkt, ab 2017 gar auf eine Leistung von 900 Watt. Das soll den Verbrauch senken und damit dem Umwelt- und Klimaschutz dienen.
Nun mag es den einen oder anderen gar nicht verwundern, dass die EU sich jetzt auch noch um Pferde kümmert. Die Leistung von Pferden liegt seit Menschengedenken bei durchschnittlich 1,0 PS (Pferdestärken), das entspricht 735,49875 Watt. Diese Stagnation sei nicht hinnehmbar, denn Pferde produzierten bei der Verdauung eine nicht unerhebliche Menge CO2, so der EU-Umweltkommissar Romano Aquas. Ihre Umweltbilanz, die sich auch aus einer Vielzahl weiterer Faktoren ergebe, sehe daher alles andere als gut aus. Sowohl der Reitsport als auch der Einsatz von Pferden als Arbeitstiere, etwa beim Ziehen von Kutschen in Urlaubsgebieten oder auf Inseln ohne motorisierten Verkehr, trage mit zur Klimakatastrophe bei.
Der Zweck der geplanten EU-Richtlinie liegt darin, die durchschnittliche Leistung von Pferden auf 0,8 PS, das entspricht 588,399 Watt, zu reduzieren. Die Pferde sollen weiterhin für den Reitsport und als Zugpferde geeignet sein, aber eine bessere Umweltbilanz aufweisen.
Dies sei am besten durch eine geringere Leistung erreichbar, da diese relativ einfach mess- und kontrollierbar sei.
Das Ziel der EU-Richtlinie soll durch Selektion bei der Zucht, aber auch durch neue Methoden bei Aufzucht und Ernährung, erreicht werden. Zur Überwachung der Einhaltung der Richtlinie werden speziell ausgebildete Veterinärkontrolleure zum Einsatz kommen.
Ein Antrag der FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (JuLis) in Sachsen-Anhalt sorgt für riesige Aufregung. Dort wird im Antrag 802 Aufhebung des Schlachtverbots von Haustieren gefordert:
Schlachtverbote aufheben – Auch Hunde kann man essen
Die Jungen Liberalen fordern die Aufhebung des Schlachtverbots für Hunde und Katzen.
Begründung:
Für das erst 1986 in Deutschland eingeführte Schlachtverbot ist lediglich durch merkwürdige Moralvorstellungen zu erklären. Vielmehr stellt dieses Verbot eine Diskriminierung anderer Kulturen dar, in denen Fleisch der genannten Tiere als Delikatesse gilt.
Es kam, wie es kommen musste. Da sich bei den meisten Leuten, von denen viele schon mal mit ihrem Hund oder ihrer Katze das Bett teilen, der Magen bei dem Gedanken gleich mehrfach umdreht, Tiere dieser Gattung würden in Zukunft auf dem Essteller landen, kam es, wie es kommen musste. Es brach ein ungeheurer Shitstorm los.
Nun schlagen die Jungen Liberalen zurück. Mittels eines Ergänzungsantrags 802a fordern sie nun das Verbot medialer Schlachtungen. Es könne nicht sein, dass Schlachtgegner ausgerechnet selbst zu dem Mittel der Schlachtung greifen würden und die FDP, die fast alle hassen würden, nun zum Metzger schicken wollten.
Wiederum lässt die Empörung nicht lange auf sich warten. Volker Hase von Bündnis 90/Die Grünen wundert sich, dass Schlachtbefürworter nun auf einmal den Fleischspieß umdrehten und auf einmal, wenn es um die eigene Haut gehe, ein Schlachtverbot forderten.
Es ist eine traurige Nachricht. Edward D. Totman, der Erfinder des Totmannschalters, ist tot. Wie erst heute bekannt wurde, starb Totman bereits am 07.11. dieses Jahres völlig zurückgezogen in einem New Yorker Pflegeheim.
Die wichtigste Erfindung von Totman (man beachte die Namensschreibweise mit einem einfachen n) ist der sogenannte Totmannschalter, einer wichtigen Sicherheitseinrichtung, die auch als Totmanneinrichtung und Totmannpedal bekannt ist. Der Totmannschalter wird vor allem in Schienenfahrzeugen eingesetzt. Dabei muss der Triebwagenführer in regelmäßigen Abständen einen Schaltknopf drücken oder ein Pedal herunterdrücken. Heute wird üblicherweise ein etws abgewandeltes System eingesetzt, bei dem der Triebwagenführer einen gedrückten Schalter bzw. ein gedrücktes Pedal in in einem bestimmten Intervall loslassen muss. Hierbei spricht man in der Regel von Sifa (Sicherheitsfahrschaltung). Der Zweck all dieser Einrichtungen liegt darin, zu vermeiden, dass ein Zug mit einem handlungsunfähigen, etwa ohnmächtigen Lokführer ungehindert weiterfährt. Im Falle, dass der Lokführer nicht mehr reagiert, wird meist erst eine optische und dann eine akustische Warnung ausgelöst. Bleibt die Reaktion weiterhin aus, wird eine Schnellbremsung eingeleitet und der Zug zum Stehen gebracht.
Einrichtungen, die auf diesem Grundprinzip basieren, finden sich auch – oft in stark abgewandelter Ausführung – in diversen anderen Bereichen, etwa in Flugzeugen oder am Bedienungspult gefährlicher Maschinen in Fabriken.
Totman soll sich zeitlebens immer wieder darüber beklagt haben, dass aus dem Namen seiner Erfindung gemeinhin abgeleitet werde, die Einrichtung verhindere, dass ein Zug bei einem toten „Mann auf dem Bock“ einfach so weiterfahre, obwohl ja das auch in gewisser Weise stimme.
In seinen letzten Jahren saß Totman fast nur noch vor dem Fernseher. Das langweilige Programm bewirkte bei ihm ein ständiges Umschalten der Sender. Als für längere Zeit das gleiche Programm lief und die typische Umschaltpause ausblieb, schaute das Pflegepersonal besorgt nach Totman. Sie fanden den Herrn regungslos in seinem Sessel. Ein herbeigerufener Arzt konnte nichts mehr für ihn tun.
Gerade erst wurde der Leitzins auf den historischen Tiefstand von 0,25 % gesenkt, da soll sich bereits die nächste Senkung in Vorbereitung befinden. Das erfuhr keinblatt.de aus sachdienlichen Kreisen. Dabei wird der Leitzins wohl auf –0,11 % herabgesetzt.
Offenbar zeichnet sich ab, dass die jüngste Zinssenkung nicht den gewünschten langfristigen Effekt hat. Ein niedrigerer Leitzins verbilligt Kredite, wenn sich Kreditinstitute bei Zentralbanken Geld leihen. Dies hat auch Signalwirkung, sodass sich generell Kredite verbilligen und die Wirtschaft angekurbelt wird. Der Haken ist, dass die Kapitalmärkte bei den gegenwärtig historisch niedrigen Zinsen kaum noch Rendite abwerfen. Auf Festgeld gibt es ohnehin kaum noch Zinsen, Geld verdienen lässt sich allenfalls noch auf dem Aktienmarkt und mit Immobilien. Entsprechend gibt es schon länger einen Run auf Immobilien. Die Gefahr ist aber, dass dann zu viel gebaut wird – am Bedarf vorbei. Auch in Deutschland könnte es eines Tages zu einem Platzen der Immobilienblase kommen. Spanien etwa mit seinen Geisterstädten kann bereits heute ein Leid (sic!) davon singen.
Dazu kommt die massive Geldentwertung. Berücksichtigt man die Inflationsrate, verlieren Spareinlagen und Lebensversicherungen jetzt schon Jahr für Jahr an Wert. Es ist kaum noch möglich, fürs Alter Geld anzusparen.
Nun aber sollte man annehmen, dass es bei einem Tiefstand von knapp über 0 % nicht mehr weiter runtergehen könnte. Spätestens bei 0 % sollte die magische Grenze sein. Laut einem Vertrauten soll EZB-Präsident Mario Draghi gesagt haben, er lasse sich doch von einer Null nicht abschrecken. Nur eine Null würde sich von einer Null aufhalten lassen. Schließlich gebe es ja negative Zahlen, das lerne heute jeder in der Schule. Also lasse er sich sein Instrument der Leitzinssenkung nicht nehmen, schon gar nicht von der Mathematik. Notfalls könne man ja auch noch eine elfte Ziffer im Dezimalsystem zwischen 0 und 1 einführen, dann hätte man noch Spielraum oberhalb der 0 (Elfersystem, Unodezimalsystem). Draghi soll sich bereits mit dem zuständigen Elferrat der Universität Gelsenkirchen in Verbindung gesetzt haben, um über eine Erweiterung zu beraten.
Ein Zinssatz von unter null bedeutet aber, dass man draufzahlt, wenn man Geld verleiht. Da sich die Banken an dem Leitzins orientieren, ist zu erwarten, dass auch für Festgeld oder gar für das Bunkern von Geld auf dem Girokonto ein negativer Zins veranschlagt wird. Die Einlagen schrumpfen dann bereits ohne Einbeziehung der Inflationsrate. Der Sparer wäre folglich dann besser bedient, wenn er das Geld unter dem Kopfkissen bunkert. Draghi soll hier keine Gefahr sehen. Man habe den Leuten seit Urzeiten eingehämmert, dass das Geld nur auf der Bank sicher sei. So schnell gehe diese Erkenntnis nicht aus den Köpfen der Leute raus. Der negative Zinssatz sei dann so eine Art Gebühr, dass das Geld sicher auf der Bank aufbewahrt werde. Leistungen kosten halt, „Nichts ist umsonst, nur der Tod, und der kostet das Leben“. Man zahle doch sicherlich gerne eine kleine Gebühr an die lieben Banken, wenn die Alternative wäre, schlaflose Nächte zu haben, da man ständig Angst haben müsste, das Geld käme abhanden. Außerdem würde sich ja gar nicht so viel ändern. Die Geldentwertung würde sich noch einmal um Nuancen beschleunigen, das sei alles. Zumindest vorerst.
Auch die „Wetten, dass..?-Sendung“ aus Halle, in der dieses Mal auf Volksmusik gesetzt wurde, kam beim Publikum nicht an. Nur 6,55 Millionen verfolgten die Sendung, so wenig wie noch nie in der Geschichte der Unterhaltsshow. Der Marktanteil lag bei 22,1 Prozent und belegt damit gemeinsam mit der Quote der letzten Sendung den letzten Platz.
Wie keinblatt.de erfuhrt, soll die Sendung nun radikal umgestaltet werden. Befragungen hätten ergeben, dass die Leute die Sendung schon lange nicht mehr wegen der Wetten einschalten würden, auch nicht wegen der Prominenten, der Musikacts oder weil das ZDF meist auf der Taste 2 der Fernbedienung liege und daher besonders leicht zu erreichen sei. In letzter Zeit sei die Sendung vor allem von Leuten genährt worden, die aus Neugier dabei waren, weil sie wissen wollten, wie denn die schon fast regelmäßig durchgeführten Änderungen am Showkonzept aussähen.
Nur das funktioniere. Wenn man also möglichst viele Leute zum Zuschauen bewegen möchte, müsse man nur weit drastischere Änderungen durchführen. Und was wäre der größtmögliche Einschnitt? Richtig, ein Wegfall der Wetten.
Die Wetten seien ohnehin seit Menschengedenken todlangweilig, da alles schon x-fach dagewesen sei. Was bleibt aber von der Sendung, wenn ausgerechnet die Wetten gestrichen werden? Auf den ersten Blick nur das Komma, das „dass“, zwei Auslassungspunkte und das Fragezeichen. Der dritte übliche Auslassungspunkt wurde bereits für die erste Sendung aus grafischen Gründen geopfert, da man ja mit dem Fragezeichen schon einen dritten Punkt habe. Ein Verlust, unter dem man bis heute leide, zumal dadurch ja ein Interpunktionsfehler entstanden sei. An dem Titel der Sendung „Wetten, dass..?“ werde man aber festhalten, er sei einfach zu bekannt. Was kommt aber nun?
Daran arbeite man noch. Es werde nun irgendwas mit Comedy, Quiz oder Talkshow. Zunächst werde man wahrscheinlich voll auf Comedy setzen. Sobald das nicht mehr beim Publikum ankomme, werde man dann mit dem Rotieren anfangen – Quiz, Talkshow, vielleicht auch mal einen Spielfilm senden oder das Testbild wieder einführen. Hauptsache, immer mal was Neues.
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