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Österreich: Verband der Bestatter gegen Rauchverbot

Leichenwagen
Viele Raucher wechseln aus „übergeordneten“ Gründen zu diesem Modell. Foto: Norbert Schnitzler / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Österreich gilt als Aschenbecher Europas. Der Raucheranteil liegt bei erschreckenden 35 Prozent. In Restaurants und Kneipen sind Gäste und Personal nur allzu oft schutzlos dem toxischen Qualm ausgesetzt, denn in der Gastronomie gibt es kein allgemeines Rauchverbot. Eine weitere österreichische Besonderheit: Jugendliche dürfen schon mit 16 (!) Jahren Tabakdrogen erwerben.

Das soll sich nun ändern. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) will ein ausnahmsloses Rauchverbot in allen Lokalen. Außerdem soll die Altersgrenze für den Tabakdrogenverkauf auf 18 Jahre angehoben werden, wie er in fast allen EU-Mitgliedsstaaten üblich ist.

Widerstand gegen ein Rauchverbot in der Gastronomie kam zunächst von den Wirten. Die Sorgen sind jedoch unbegründet. In Bayern, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen, wo es bereits ein konsequentes Rauchverbot gibt, floriert die Gastronomie trotz oder gerade wegen des Rauchverbots.

Bestatterbranche gegen Rauchverbot

Schützenhilfe für die Beibehaltung des österreichischen Status quo kommt aber nun von einer ganz anderen Seite: den Bestattern. Der Verband der Bestatter befürchtet erhebliche Umsatzrückgänge, da die Erfahrungen anderer Länder zeigten, dass die Lebenserwartung bei Intensivierung der Tabakkontrolle steige. Rauchverbote würden dazu beitragen, dass weniger geraucht werde. Die Folge seien ein Rückgang von Herzinfarkten, die in etwa jedem zweiten Fall tödlich endeten, sowie eine Abnahme anderer Todesfälle durch Nikotinabusus. Man blicke daher mit großer Sorge in die Zukunft, so ein Verbandssprecher, man lebe ja schließlich vom Tod. Die paternalistische Gesundheitspolitik sei der Totengräber für eine ganze Zunft, schimpft der Sprecher.

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Nächstes CSU-Projekt: Bierpreis für Ausländer rauf!

Maß Bier
Gerechtigkeitslücke schließen und Ausländer umfangreicher am hohen deutschen Bierstandard beteiligen. Foto: Lesekreis / Lizenz: Public Domain

Kaum ist die Ausländermaut für Autobahnen vorgestellt (keinblatt.de berichtete), arbeitet die CSU, eine Art Berg-CDU, bereits am nächsten Projekt. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will offenbar den Eindruck verhindern, dass der CSU die Themen ausgehen könnten.

Als nächstes Projekt soll der Bierpreis für Ausländer angehoben werden.

Horst Seehofer sagte unserer Redaktion, dass es nur gerecht sei, wenn sich Ausländer am hohen Standard der deutschen und besonders der bayerischen Bierproduktion beteiligten. Die deutsche Bierproduktion, die staatlicherseits kontrolliert und auf höchsten Standards (Reinheitsgebot) gehalten werde, finanzierten die deutschen und bayerischen Steuerzahler ganz entscheidend mit ihren Steuergeldern mit. Die Ausländer kämen aber einfach hierher und tränken deutsches und bayerisches Bier, ohne sich an entscheidenden staatlichen Säulen wie der deutschen Einkommen-, Lohn- oder Abgeltungssteuer zu beteiligen.

Horst Seehofer
Horst Seehofer (CSU): „Der höhere Bierpreis für Ausländer kommt!“ – Foto: Hubert Burda Media / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Ausländer würden daher kaum zum Erhalt der deutschen und bayerischen Infrastruktur beitragen. Diese Gerechtigkeitslücke müsse geschlossen werden, das sei nur fair, so Seehofer.

Wäre aber ein höherer Bierpreis für Ausländer nicht diskriminierend und würde gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen, wollen wir von Seehofer wissen. Der bayerische Ministerpräsident antwortet:

„Nein, glauben Sie mir, wir entwickeln derzeit an einem Konzept, das aufgehen wird. Bei der Maut für Ausländer haben wir es ja auch geschafft, den Kallas (scheidender EU-Verkehrskommissar, die Redaktion) rumzukriegen. Gleich nach der gewonnenen nächsten Bundestagswahl werden wir den Bierpreis für Ausländer anheben. Wählen Sie die CSU, warten Sie ab, dann werden Sie wie bei der Maut für Ausländer sehen, dass das geht und dass wir das schaffen.“

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Wiesn 2014: Die wichtigste Neuerung

Wiesn
O’zapft is! Foto: Ulises Estrada / Lizenz: CC BY 2.0

Am Samstag wird das weltgrößte Volksfest der Welt in München eröffnet, die Wiesn (hochdeutsch: Oktoberfest). In den Vorjahren gab es als Attraktion meist neuartige Fahrgeschäfte (schneller, höher, weiter), eine historische Wiesn oder bessere Luft (Rauchverbot). Die wichtigste Neuerung heuer ist jedoch der Preis für die Wiesn-Maß von 10 Euro oder darüber.

keinblatt.de verrät, wo Sie dieses Neuerung finden:

Armbrustschützen-Festzelt
Fischer-Vroni
Käfer Wiesn-Schänke
Löwenbräu-Festzelt
Schottenhamel-Festhalle
Schützen-Festzelt
Zur Bratwurst

Achten Sie also darauf, dass Sie nur diese Zelte besuchen, um diese Neuerung in Anspruch nehmen zu können. In den anderen Zelten wird diese Neuerung in aller Regel nicht angeboten, die Wiesn-Maß kostet also weniger als 10 Euro.

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Drogen Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik

Neuer Schock für Raucher – EU will Ekelbilder und Warnhinweise jetzt auch auf Zigarettenhülsen!

Zigaretten Ekelbilder
Geplante EU-Tabakrichtlinie: So (Mitte, unten) könnten Zigaretten bald aussehen

Mit der EU-Tabakrichtlinie TPD2 werden bekanntlich ab 2016 Ekelbilder auf Zigarettenpackungen vorgeschrieben. Inzwischen mehren sich jedoch in der EU-Kommission die Bedenken, dass Raucher verstärkt auf Überstülphüllen und Zigarettenetuis zurückgreifen könnten, um die Bilder zu verbergen. Da sich diese Hüllen und Etuis nicht wirksam verbieten lassen, zumal man sie leicht selbst herstellen kann, will nun die EU direkt am eigentlichen Produkt ansetzen, der Zigarette selbst. Es sollen also auch die Zigarettenhülsen mit Ekelbildern bedruckt werden. Damit wird eines der letzten Schlupflöcher geschlossen. Ein Raucher kann damit den Schockbildern kaum noch entgehen.

Ekelbilder – klein, aber direkt auf dem Produkt

Dass die Abbildungen sehr klein ausfallen und daher weniger emotional wirken wie die größeren Bilder auf den Zigarettenschachteln, ist der EU-Kommission bewusst. Dennoch könnten besonders widerliche Fotos, etwa Amputationsstümpfe und Teile einer Raucherlunge, durchaus erkennbar dargestellt werden, heißt es. Außerdem werde die Wirkung durch ergänzende Maßnahmen verstärkt. So sollen in einer Zigarettenpackung nur die Hälfte der Zigaretten Schockbilder zieren.

Olivgrüne Zigarette – das Auge raucht mit und die Zigarette schmeckt nicht mehr

Die andere Hälfte soll olivgrünes Zigarettenpapier aufweisen. Diese Farbe empfinden die Konsumenten Studien zufolge als besonders unattraktiv. Der Farbton kommt bereits in einigen Ländern zum Einsatz, aber nicht auf den Zigaretten selbst, sondern auf den Zigarettenschachteln, die als Plain Packages – also Einheitsverpackungen – ausgeführt sind.

Auf das olivgrüne Zigarettenpapier werden zudem die bekannten Textwarnhinweise wie „Rauchen führt zu einem langsamen und schmerzhaften Tod“, aber auch konstruktive Hinweise wie die Nummer des Rauchertelefons aufgedruckt.

Dieser gestalterische Mix soll Neueinsteiger noch wirksamer abschrecken und langjährige Raucher immer wieder an die Gefahren des Rauchens erinnern.

Selbstdreher sollen und werden sich ebenso ekeln

Auch Selbstdreher werden der neuen Aufmachung nicht entgehen können, da die EU-Richtlinie auch Zigarettenpapier zum Selbstdrehen sowie Zigarettenhülsen für Stopfmaschinen einschließen wird. Es dürfen entsprechend in der EU in Zukunft nur noch Zigarettenpapier und Zigarettenhülsen verkauft werden, die olivgrün eingefärbt und aufgedruckte Warnhinweise aufweisen oder mit Schockbildern versehen sind.

Dass die Druckfarbe die Zigaretten ein Stückchen schädlicher machen könnte, glaubt Tonio Borg, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, indes nicht: „Lassen Sie uns etwas gegen ein tödliches Produkt unternehmen und nicht darüber philosophieren, ob ein Produkt, das an Schädlichkeit kaum mehr zu übertreffen ist, noch gefährlicher werden kann“, sagte Borg unsere Redaktion. Tatsächlich ist die Hülse von Fabrikzigaretten ja bereits heute bedruckt – mit dem Markennamen, der auch aller Voraussicht nach bleiben darf. Das Bedrucken des Zigarettenpapiers ist also nichts grundsätzlich Neues, nur der großflächige, mehrfarbige Druck das Novum.

Bis Ende des Jahres sollen geeignete Ekelbilder ausgesucht werden. Bereits nächstes Jahr soll die neue Tabakrichtlinie verabschiedet und ab 2018 verpflichtend für alle EU-Staaten werden.

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Rauchermieter muss raus – Neuer Trend in NRW: Die Adolfs-Partys kommen

Raucherparty
Veranstaltung nach dem Vorbild der Adolfs-Partys. Es wird gequarzt, was das Zeug hält, und das sogar derzeit noch völlig legal! Foto: Franco Folini, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Er ist der bekannteste Raucher nach Dauerqualmer Helmut Schmidt: Friedhelm Adolfs, Mieter aus Düsseldorf. Heute hat das Landgericht Düsseldorf entschieden: Bis Jahresende muss Adolfs seine Mietwohnung räumen. Es war zum Prozess gekommen, weil Adolfs seine Nachbarn jahrelang mit Zigarettenrauch terrorisiert hatte. Er soll dabei auch in das Treppenhaus entlüftet und seine zahlreichen Aschenbecher nicht geleert haben. Auch wenn eine Berufung vor dem Bundesgerichtshof zugelassen wurde, haben die Fanboys rund um Raucher Adolfs reagiert.

Nach dem Vorbild der rechtlich äußerst umstrittenen Helmut-Partys, die sich auf den Altkanzler Helmut Schmidt berufen und bei denen in Lokalen Demonstrationen gegen das Rauchverbot organisiert werden, auf denen dann auch geraucht wird, sollen nun Adolfs-Partys der neue Trend in NRW werden. Typische Locations werden Plätze unter Brücken und in Unterführungen sein, dunkle Ecken, etwa in Ladenpassagen, verlassene Orte allgemein und alle Plätze, wo man sich normalerweise nicht freiwillig aufhält.

Die Redaktion wünscht Raucher Adolfs alles Gute!

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Neue EU-Richtlinie: Es heißt zukünftig „Tabakdrogen“ statt „Tabak“

Kiosk
„Tabak“: Diese Reklame wird bald nicht mehr erlaubt sein. Es muss dann „Tabakdrogen“ heißen. Foto: Agro St. Georg / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Wieder einmal schlagen die EU-Regulierer zu. Wie unsere Redaktion in Erfahrung brachte, wartet gleich nach der Europawahl der nächste Hammer auf die Genussfreunde des Tabaks. Die EU plant, dass überall, wo Tabak verkauft wird oder Tabak drin ist, deutlich der Hinweis Tabakdrogen (im EU-Ausland der jeweilige Begriff der jeweiligen Landessprache) angebracht werden muss.

Betroffen sind Tabakverkaufsstellen wie Kioske, Zigarettenautomaten sowie die Verpackungen aller Tabakprodukte. Ein Laden mit dem großen Hinweis Tabak (siehe Foto) ist dann nicht mehr erlaubt, es muss dann Tabakdrogen lauten.

Zigarettenkauf: Mündliche Belehrung durch den Verkäufer wird ebenso Pflicht

In allen Tabakdrogenverkaufsstellen muss außerdem der Verkäufer in Zukunft eine Belehrung vorlesen, dass es sich um Drogen handele, und auf die Gefährlichkeit und das Suchtpotenzial von Tabakdrogen hinweisen. Auch dem Verkäufer bereits bekannte Kunden müssen jedes Mal neu belehrt werden. Wer glaubt, ein Zigarettenkauf ohne mündliche Belehrung sei damit weiterhin an Zigarettenautomaten möglich, irrt. Zigarettenautomaten müssen per nachzurüstendem Sprachchip ebenso die Belehrung vorlesen.

Die EU begründet das Vorhaben damit, dass es sei bei Tabakprodukten in Wirklichkeit um harte Drogen handele. Tabak verursache ähnliche körperlichen Schaden und eine ähnliche Abhängigkeit wie andere harte Drogen – etwa Kokain und Heroin (siehe Grafik). Das müsse dem Konsumenten auch begrifflich klar gemacht werden. Auch solle erreicht werden, dass Medien mehr Sensitivität für Tabakdrogen entwickelten. So würden die großen Nachrichtennetzwerke zwar in aller Regelmäßigkeit über Drogentote berichten, sich sich aber auf illegale Drogen wie Heroin oder Crystal Meth beschränken. Damit würde der Einruck erweckt, es handele sich bei Tabak nicht um eine ebenso tödliche Droge.

Tatsächlich sterben jährlich weltweit schätzungsweise 6 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakdrogenkonsums. Das sind mehr Tote als durch Alkohol, Verkehrsunfälle, andere harte Drogen, Aids, Mord und Selbstmord zusammengenommen.

Die neue Richtlinie könnte bereits 2016 in Kraft treten.

Tabakdrogen
Suchtpotenzial (Dependence) und körperliche Schädigung (Physical Harm) von Tabak (Tobacco) und anderen Drogen. Bild: Dosenfant (basierend auf dem Artikel „Nutt, David, Leslie A King, William Saulsbury, Colin Blakemore: Development of a rational scale to assess the harm of drugs of potential misuse“) / Lizenz: Public Domain
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EU-Beschluss: Zigarettenkäufer müssen ab 2026 einmal im Jahr im Sarg probeliegen

Sarg
Diese Einrichtung wird aus Tabakverkaufsstellen bald nicht mehr wegzudenken sein. Foto: Military Training Inventory / Lizenz: Public Domain

Der Druck auf Raucher wird immer größer. Es ist noch nicht genug an Zumutungen, dass seit 2016 ekelhafte Bilder, gegen die Horrorfilme wie „Freitag, der 13.“ (Teil 1 bis Teil 9) geradezu harmlos anmuten, die Zigarettenpackungen zieren. Jetzt hat das EU-Parlament noch eines draufgesetzt und mit großer Mehrheit eine Zusatzrichtlinie durchgeboxt. Ab 2026 muss jeder Tabakkäufer mindestens einmal im Jahr in einem Sarg probeliegen. Alle Tabakverkaufsstellen mit mindestens 75 qm Verkaufsfläche müssen hierzu im Hauptraum oder einem Nebenraum einen Sarg aufstellen. Knallbunte oder Fun-Särge sind nicht erlaubt. Zigarettenautomaten müssen verschwinden, hier gibt es aber noch eine Gnadenfrist bis 2025.

Raucherin
Für Raucher wird die Luft jetzt richtig dünn. Foto: Michael Speed / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Für kleinere Verkaufsstellen gibt es Ausnahmen. Diese brauchen zwar keinen Sarg zu postieren, müssen aber beim Tabakverkauf wie auch die größeren Läden anhand der Ausweisnummer kontrollieren, ob der Kunde als Probelieger registriert ist.

Tonio Borg, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, begründet die entwürdigende Prozedur des Sarg-Probeliegens mit den enormen Schäden, die das Rauchen verursache. Jährlich würden weltweit rund 6 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben. Das Rauchen gelte als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko überhaupt. Da bisherige Maßnahmen noch nicht den gewünschten Effekt gezeigt hätten, werde den Konsumenten nun auf drastische Weise bewusst gemacht, was das Rauchen anrichte. Das Probeliegen zwinge die Menschen dazu, sich mit dem eigenen, vorzeitigen Tod durch Nikotinabusus auseinanderzusetzen. Es werde aber niemand gezwungen, sich in den Sarg zu legen. Wer nicht wolle, müsse nur mit dem Rauchen aufhören.

Der Bundesverband der Bestatter begrüßt die neue Tabakrichtlinie und hofft auf eine Ankurbelung des Sargverkaufs. Ein Sprecher weist darauf hin, dass die Umsätze auch jetzt schon zufriedenstellend seien, da Raucher immer ein gutes Geschäft brächten.

Wichtig für Raucher – so registrieren Sie sich als Probelieger

Hierzu genügt es, wenn der Kunde sich in einen Sarg legt und vom Verkäufer fotografiert wird. Foto und Ausweisnummer werden an eine zentrale Stelle gesendet. Weitere Daten werden nicht erhoben, um dem Datenschutz zu genügen. Nach einem Jahr wird das Foto gelöscht und das Probeliegen muss wiederholt werden. Bei Schummeleien (Beispiel: Foto zeigt anderes Motiv) wird die Registrierung zurückgewiesen. Per Gesichtserkennung werden alle Registrierungs- und Überprüfungsvorgänge weitgehend automatisiert. Dennoch werden auch Kontrolleure eingesetzt, die in Zukunft nicht nur die Einhaltung des Jugendschutzes überwachen, sondern auch überprüfen, ob ein Sarg vorhanden ist und die Verkäufer dort wie vorgeschrieben die Kunden probeliegen lassen.

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Sotschi: Erstmals Medaillen für dopingfreie Teams zu vergeben – Innovation bei Schneemangel

Olympia 2014
Olympia 2014. Bild: unbekannt

Am Freitag, den 7. Februar, beginnen die Olympischen Winterspiele im südrussischen Sotschi. Erstmals in der Geschichte finden Olympische Winterspiele in subtropischen Gefilden statt, wo sogar Palmen gedeihen, die bekanntlich keinen Frost vertragen.

Medaille für dopingfreie Teams

Damit der Sport im Vordergrund steht und da bekanntlich Doping nicht nur unsportlich ist, sondern auch den Körper zerstört, wird eine neue Disziplin eingeführt. Dabei werden die Sportler aller Teams umfassend auf illegale Substanzen getestet. Die Teams mit den wenigsten festgestellten Dopingfällen gewinnen dann Sondermedaillen in Gold, Silber und Bronze.

Dies funktioniert so: Damit alle Athleten in ihren Sportarten die gleichen Chancen haben, werden erstmals alle Olympioniken gedopt. Dabei geht es darum, möglichst neuartige Hightech-Substanzen zuzuführen, die derzeit und möglichst auch in naher Zukunft nicht entdeckt werden können. Ein Team, bei dem kein Doping festgestellt werden kann, ist per Definition dopingfrei und hat beste Chancen auf eine Sondermedaille für „Sportliche Fairness ohne Doping“.

Innovation beim Kunstschnee

Palmen im Schnee
Palmen vertragen keinen Schnee. Daher ein seltener Anblick! Foto: Travis / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Ein Kuriosum wird dieses Mal der Kunstschnee sein. Sollte Schneemangel herrschen, können zwar Schneekanonen eingesetzt werden. Diese funktionieren aber nur bei Minusgraden. Für den Fall, dass auch zusammengekarrte Schneereste, bei denen der Schmelzvorgang zudem mit einer Folie gebremst wird, nicht ausreichen und auch die herkömmliche Kunstschneeerzeugung wegen zu hoher Temperaturen nicht möglich ist, wird eine Neuentwicklung zum Einsatz kommen.

Dabei wird der vorhandene Schnee mit einem speziellen Feuerwehr-Löschschaum gestreckt, der mit geschredderten Kokosmark (die Kokospalmen vor Ort liefern hier den Rohstoff) versetzt wird. Hier hat man bereits bei Tests beste Ergebnisse erzielt. Die Substanz erreicht zwar nicht ganz die Eigenschaften von gängigem Kunstschnee, aber es lassen sich immerhin grüne Stellen wieder für Skier befahrbar machen.

Es werden sicherlich sehr schöne, interessante Spiele! Mögen die Besten gewinnen!

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Immer mehr Deutsche trinken nach dem Autofahren

Alkoholunfall
Nachgestellter tödlicher Autounfall im Rahmen eines Don’t Drink and Drive!-Programms. Foto: GJ Charlet III / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Die Zahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle geht in Deutschland erfreulicherweise zurück, im letzten Jahr um 5 Prozent, im 10-Jahres-Vergleich gar um 38 Prozent. Das sei erfreulich, weiß der bekannte Suchtexperte Dr. Fingerle. Wer betrunken am Steuer sitze, gefährde sich selbst und andere im höchsten Maße.

Allerdings bedeute es auch, dass der Anteil derjenigen, die nach dem Autofahren trinken und sich dann erst wieder hinters Lenkrad setzen, wenn wie vorgeschrieben der Alkohol abgebaut sei, prozentual ansteige. Passender wäre eigentlich eher promillal, aber das Wort gebe es erst jetzt, nachdem er es eben erfunden habe. Provokant könne man daher sagen, dass immer mehr Deutsche nach dem Autofahren trinken würden.

Bierschuh
Wer zu viel trinkt, der sieht schon mal in einem Bierglas etwas ganz anderes. Andersherum wird ein Schuh daraus. Foto: nic_pepsi / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Die Auswirkungen des Alkohols blieben aber fatal, führt Fingerle aus, angefangen von einem nervigen Mitteilungsdrang über aufdringliches Verhalten, unverständliche Sprache, Koordinationsprobleme, Stürze, erhöhter Risikobereitschaft bis hin zum Leichtsinn und verschiedensten Straftaten. Langfristig seien Leberschäden, Gehirnschäden, Krebs und eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Schäden bis hin zum Tod die Folge. Schätzungsweise würden 2,5 Millionen Menschen weltweit an den Folgen des Alkoholkonsums sterben, so Fingerle, und das, obwohl z.B. im Islam Alkohol streng verboten sei. Stellen Sie sich vor, Muslime dürften ganz offiziell trinken, dann hätten wir wahrscheinlich Todeszahlen, die denen des Tabaks (6 Millionen Tote weltweit jährlich) nahekommen würden.

Auf generelle Alkoholverbote will Fingerle jedoch nicht setzen, da dies nur den Absatz der Onlineshops mit ihren B(r)aukästen zum Bier-Selbstbrauen ankurbele. Aber die Gesellschaft müsse schon ihr teilweise immer noch von Verherrlichung geprägtes Verhältnis zum Alkohol, der letztlich eine harte, stark suchterzeugende Droge sei, hinterfragen und neu definieren. Skøl!

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„Ja, ich bin süchtig nach dem Plopp!“ – neue Sucht breitet sich aus – erster Abhängiger outet sich

Alkoholsucht, Nikotinsucht, Spielsucht – die Liste der Süchte, die die Menschheit bedrohen, ist lang. Jetzt breitet sich eine neue Sucht dramatisch aus mit Steigerungsraten im dreistelligen Prozentbereich: Immer mehr Menschen sind süchtig nach dem Ausdrücken von Luftpolsterfolie. Da dabei ein Knall- oder Plopp-Geräusch ertönt, wird diese Folie umgangssprachlich auch als Knallfolie bezeichnet. Im diesjährigen Drogenbericht der Bundesregierung wird die Sucht erstmals erwähnt, die inzwischen einen wissenschaftlichen Namen erhalten hat: bouncing addiction (Knallsucht). Inzwischen sind in Deutschland schätzungsweise 5.000 Menschen von dieser Sucht betroffen.

Ploppen macht süchtig
Ploppen kann süchtig machen (Symbolbild). Foto: stephalicious / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Der erste Süchtige traut sich nun an die Öffentlichkeit, bat uns aber aus Scham, dass wir nicht seinen vollen Namen nennen. Michael Sch. (37) kommt nicht mehr los von der Knallerei: „Ich bin immer so nervös, muss immer etwas in der Hand haben und damit rumspielen. Am Anfang war es beruhigend. Das Ploppgeräusch, es ist einfach herrlich. Irgendwann konnte ich nicht mehr – plopp – aufhören und habe jede Knallfolie, die ich zwischen die Finger bekam, bis zum Ende ausgedrückt.“

Am Anfang meinte Michael, jederzeit aufhören zu können. Als dies misslang, redete er sich ein, einen Knall zu haben. Inzwischen wisse er, dass er nicht verrückt, sondern suchtkrank sei.

Michael ist inzwischen so schwer abhängig, dass er sich sogar Waren im Internet bestellt, die er gar nicht benötigt, nur um an den begehrten Stoff zu kommen. Inzwischen weiß er genau, welche Händler bei welchen Produkten Luftpolsterfolie als Schutzverpackung verwenden. Das Schlimmste, was einem Abhängigen passieren kann, ist, dass die Waren durch wertlose Styroporkügelchen geschützt werden. Wäre es nicht viel effektiver, direkt bei einem Verpackungsmaterial-Händler Luftpolsterfolie zu bestellen, fragen wir Michael. Doch dieser wiegelt ab. Da hätte er viel zu viel Angst aufzufliegen. So etwas würde ja auffallen. Die Sucht sei noch mit einem riesigen Tabu belegt.

Dennoch hat sich inzwischen eine ganze Industrie breitgemacht, die sich schamlos an der Sucht bereichert. So gibt es einen Knallpapierkalender, bei dem man jeden Tag ein Luftkämmerchen ausdrücken kann. Speziell dieses Produkt ist aber eher zum sanften Entzug gedacht, da es helfen soll, vom unkontrollierten Ploppen auf nur einen einzigen Plopp pro Tag herunterzukommen.

In eine ähnliche Kerbe hauen spezielle Knallpapier-Apps wie Pop it! Bubble Wrap, bei denen man virtuell ploppen kann. Ob hier Abhängige tatsächlich von ihrer Sucht loskommen können, ist indes zweifelhaft. Den Geldbeutel und vor allem die Umwelt schonen sie auf jeden Fall. Michael hält nichts von solchen Apps, da der harte Smartphone-Touchscreen kein echtes Ausdrückgefühl aufkommen lasse. Clean werden wolle er aber auf jeden Knall. Sobald die Sucht gesellschaftlich akzeptiert sei, werde er sich in eine Entzugsklinik begeben. „Irgendwo in einem Luftpolsterkurort“, witzelt Michael, „Hauptsache man kann – plopp – mir – plopp – endlich helfen.“

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TPD2 – Mentholzigaretten: Fauler Kompromiss gefunden

Helmut Schmidt
Altkanzler Helmut Schmidt ist das Gesicht der Mentholzigarette. Ein Verbot von Mentholzigaretten würde ihn wohl kaum treffen, da er riesige Vorräte im Keller gebunkert haben soll. Foto: Marc Müller / Lizenz: CC BY 3.0 DE

Wie berichtet wurde die Abstimmung über die neue EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD2) um rund einen Monat verschoben. Das EU-Parlament wird nun am 8. Oktober 2013 darüber votieren. Mit der TPD2 sollen vor allem größere Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln eingeführt werden, die in Gestalt von Ekelbildern (Raucherlungen, Krebsgeschwülste, kaputte Zähne etc.) vor den Gefahren des Rauchens warnen.

Uneinigkeit herrschte lange Zeit noch bei Zusatzstoffen. Mentholzigaretten und anderen Zigaretten, bei denen der Tabakgeschmack durch einen anderen Geschmack überlagert wird, sollten ursprünglich verboten werden. Argumentiert wird damit, dass diese Zusatzstoffe den Einstieg in die Sucht erleichterten.

Hier scheint nun ein Kompromiss gefunden worden zu sein. Laut einem Papier, das der Redaktion vorliegt, wird man zwar an dem Verbot festhalten. Als Kompromiss soll jedoch in Zukunft vorgeschrieben werden, dass jede siebte Zigarette, mindestens aber drei Stück bei einer üblichen 20er-Packung, durch eine Kaugummizigarette ersetzt wird. Betroffen davon sind alle Arten von Zigaretten. Zigarettenpäckchen, die ausschließlich Tabakzigaretten enthalten, wird es dann nach einer Übergangszeit von einem Jahr nicht mehr geben. Die Einsortierung der Kaugummizigaretten soll nach dem Zufallsprinzip erfolgen.

Damit werden die Wünsche der Raucher berücksichtigt, die Wert auf einen frischeren Atem legen. Die Freude bei der Tabakindustrie hält sich jedoch in Grenzen. Ein Sprecher sieht hier nur eine weitere Bevormundung und Gängelung. Viele Raucher würden sich nur ärgern und die Kaugummizigaretten, die auf den ersten Blick nicht von echten Tabakzigaretten zu unterscheiden seien, dann einfach wegwerfen und die Umwelt verschmutzen. Auch sei dies eine versteckte Preiserhöhung, da die Kaugummizigaretten nach den Plänen voll der Tabaksteuer unterliegen werden. Dazu komme, dass man die ganze Produktion umstellen müsse. Das könnte anfangs die Gewinne schmälern.

Die Nichtraucherorganisationen halten dagegen. Immerhin erhielten die Raucher weiterhin ihre geliebten Geschmackszigaretten, wenn auch auf eine andere Art. Ferner würden Kaugummizigaretten erlaubt bleiben, so ein Sprecher des Aktionsbündnisses Nichtrauchen, dafür hätten sich doch die Raucherorganisationen immer wieder stark gemacht.

Die Abstimmung über die neue TPD2 wird mit Spannung erwartet, keinblatt.de berichtet selbstverständlich darüber.

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Mit einer Mär aufgeräumt: Raucher werden doch alt

Raucher
Raucher werden nicht alt – von wegen! Foto: Letsdance Tonightaway / Lizenz: CC BY-ND 2.0

Überall lässt es sich nachlesen: Raucher würden nicht alt, von ganz wenigen Ausnahmen wie Uraltkanzler Helmut Schmid (SPD) vielleicht einmal abgesehen. Professor Dr. Pflugi von der Universität Genf will nun mit diesem weit verbreiteten Irrtum aufräumen. keinblatt.de sprach mit dem Professor, der zunächst mit einer überraschenden These aufwartet:

„Dass Raucher nicht alt werden, lässt sich so nicht halten“, so Pflugi, „Man muss Altern zunächst einmal als völlig natürlichen Vorgang verstehen, der in jedem Menschen abläuft. Die Natur hat das so eingerichtet, man wird geboren, man altert vom ersten Tag an, man stirbt und macht schließlich Platz für die nächste Generation.“ Das Altern sei damit durchaus als positiver Prozess zu begreifen, so der Professor, ohne Altern gäbe es auch keine Weiterentwicklung des Lebens, keine Anpassung an veränderte Umweltbedingungen. Das sei ganz simpler Darwin, so der Professor, die am besten angepassten Lebewesen könnten ihre Gene in einem erheblich größeren Umfang an die nachfolgende Generation weitergeben, sodass sich diese Gene dann durchsetzen würden.

Der Professor holt aus: „Raucher erreichen im Normalfall bis zum Ableben durchaus einen Zustand, bei dem der Körper vergleichbar gealtert ist wie bei Nicht- oder Nierauchern.“ Der Vorgang des Alterns laufe bei Rauchern sogar beschleunigt ab. Das bedeute aber nicht, dass Raucher weniger intensiv lebten, weniger vom Leben spürten, ganz im Gegenteil. Alles vollziehe sich halt deutlich schneller und damit nicht minder stark, zumal der Abstand der neuen Lebensabschnitte, aber auch der neu aufgetretenen Beschwerden und Krankheiten ja kürzer sei als bei Nichtrauchern, was mehr Abwechslung biete. Das könne man durchaus unter dem Motto „Öfter mal was Neues“ sehen, so Pflugi, „Wenn ein Raucher mit sagen wir mal typischen 65 Jahren stirbt, also durchschnittlich zehn bis 15 Jahre früher als ein Nichtraucher, hat sein Körper bereits ein biologisches Alter erreicht, das entsprechend zehn bis 15 Jahre höher liegt.“ Das gleiche sich dann aus, schlussfolgert der Professor.

Er selbst würde aber dennoch nie eine Zigarette anfassen, meint Pflugi, nicht mal mit der Kneifzange, er sei ja nicht verrückt. Wer eine solche Abwechslung wolle, zu der unter anderem auch der praktisch nur bei Rauchern auftretende Lungenkrebs gehöre, der auch heute noch ein fast sicheres Todesurteil bedeute, müsse schon masochistisch veranlagt sein, so Pflugi, „zumal der ganze Mist ja auch noch Unsummen Geld kostet. Im Leben nicht!“

Wir danken dem Professor für dieses Gespräch.

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Riesiger Drogenring auf dem Münchner Oktoberfest gesprengt

Kinderkarussell Wiesn
Kinderkarussell auf der Wiesn: All dies war offenbar nur Fassade und Ablenkung. Foto: digital cat / Lizenz: CC BY 2.0

Auf dem größten Volksfest der Welt, dem Münchner Oktoberfest, unter Einheimischen schlicht als Wiesn bekannt, trieb offenbar bereits seit geraumer Zeit ein Drogenring sein Unwesen.

Unter dem Deckmantel eines riesigen Familienfestes mit Kettenkarussells, Achterbahnen, Ständen mit kulinarischen Köstlichkeiten, Losbuden, Showdarbietungen und vielem mehr und unter dem Motto der Völkerverständigung mit Besuchern aus aller Welt sollen Drogendealer hochgefährliche Substanzen verabreicht haben.

Felix, 19, erinnert sich an seinen ersten Wiesnbesuch im letzten Jahr. Er sei schnell high gewesen. Erst habe bei ihm eine enthemmende Euphorie eingesetzt, die in einen Flash mit ungeheurer Glückseligkeit überging. Dann habe er mit wildfremden Damen geschunkelt und peinliche Volksschlager mitgesungen, ohne den Text zu kennen. Mit den Damen, die wie durch ein Wunder immer attraktiver wurden, habe er dann auf den Bänken getanzt und marionettenhaft in einer Endlosschleife sinnlose Anstoßrituale ausgeführt. Seine Koordinationsfähigkeit habe stark nachgelassen. „Ich konnte kaum mehr laufen, hatte aber mächtig Spaß dabei“, sagt Felix, später sei ihm dann Gott erschienen und er habe auf einmal die ganze Welt verstanden. Wie die Natur funktioniere, warum Automaten manchmal streikten und was sich hinter der Türe mit dem Schild „Zutritt verboten!“ befinde, all das sei auf einmal so unendlich klar gewesen.

Später sei er dann in einem Stadtpark aufgewacht. Ihm sei fürchterlich schlecht gewesen und er habe sich nicht mehr erinnern können, wie er in den Park gekommen war. Er habe sich stundenlang übergeben müssen. Zwei stolze Tage habe er gebraucht, um sich wieder zu erholen.

Drogenexperte Manfred Probst erklärt: Der auf der Wiesn in verschiedenen Getränken enthaltene Alkohol sei ganz klar als harte Droge zu sehen, sogar eine der gefährlichsten, mit extrem hohem Suchtpotenzial, hoher zerstörerischer und durchaus auch tödlicher Wirkung. Die Entzugserscheinungen seien oft fürchterlich. Selbst eine drastische Zunahme von Straftaten sei unter Alkohol festzustellen. „Eine hochkriminelle Substanz“, so Probst, die aber für die Dealer ein rauschendes Geschäft sei.

Die Behörden hatten trotz vielfacher Hinweise lange Zeit nichts unternommen, sondern wohlwollend zugeschaut. Offenbar waren die Verantwortlichen selbst angefixt worden und damit Teil des Systems.

Doch jetzt endlich griff die Staatsmacht durch. An zahlreichen Orten wurden Hausdurchsuchungen in mit Marmor verkleideten Villen durchgeführt, zahlreiche Wirte und Standlbesitzer verhaftet, teilte ein Polizeisprecher mit.

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Düsseldorf: Gekündigter Raucher Friedhelm Adolfs (75) gibt nicht auf – er hat neue Beweise

Raucher
Der Starraucher kämpft weiter. Abbildung ähnlich. Foto: Shannon / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Der nach Altkanzler Helmut Schmidt (94-95) bekannteste deutsche Raucher, Friedhelm Adolfs (75) aus Düsseldorf, gibt nicht auf. Das Amtsgericht Düsseldorf hat zwar entschieden, dass die fristlose Kündigung des rauchenden Mieters rechtens sei. Der Vermieter müsse es nicht dulden, wenn der Qualm im Treppenhaus für die anderen Mieter zu einer „unzumutbaren und unerträglichen Geruchsbelästigung“ führe. Dazu komme die Gesundheitsgefährdung der übrigen Mieter.

Doch Adolfs träumt schon von der nächsten Instanz. Diese gedenke er nämlich zu gewinnen, sagt Adolfs und zündet sich die nächste Zigarette an. Es ist bereits Nummer 5 (plus eine Zigarre) nach dem Eintreffen des Reporters vor einer knappen Stunde.

Mit seiner neuen Anwältin will Adolfs eine neue Strategie fahren. Adolfs bestreitet, ins Treppenhaus zu entlüften. Das habe er nur nach dem Tode seiner vor zwei Jahren an Krebs verstorbenen Frau (Raucherin) mal für ein paar Monate gemacht, o.k., zugegeben, das sei aber nun ja verjährt. Dann hätte er aber konsequent darauf verzichtet, selbst in den kriminell kalten Polarnächten, in denen die Leute draußen vor Kälte schrien, würde er immer schön brav sein Fenster öffnen. Adolfs führt den verdutzten Reporter zu seinem Gefrierschrank und holt ein paar grotesk verschimmelte Schneebälle hervor. Von denen habe er im letzten Winter nicht alle abgeworfen, weil irgendwann praktisch alle Leute einen riesigen Bogen um sein Fenster gemacht hätten. Da verliere man irgendwann die Lust, wenn man dann nur noch Polizisten und Tauben treffen würde.

Neue Beweise

Adolfs meint, inzwischen beweisen zu können, dass von seiner Wohnung kein Gestank ausgehe. Bisher sei nur falsch argumentiert worden. Er sei doch nicht verrückt, ins Treppenhaus zu entlüften, meint der Kultraucher, denn dort stinke es so bestialisch erbärmlich nach kaltem Rauch, dass er sich ja selbst damit schade, wenn da noch was dazukäme. Immerhin müsse er ja, obwohl er im Parterre wohne, auch ein paar Meter fünfzig da durch. „Das können Sie vergessen“, meint der schwerstabhängige Genussraucher, noch mehr von dem Zeug, dann käme er auch mit striktem Luftanhalten bis zur Bewusstlosigkeit nicht mehr gefahrlos in seine Bude.

Dass seine Türe undicht sei, weist Adolfs weit von sich. „Sehen Sie?“ demonstriert Adolfs, wenn man die Türe am Knauf etwas drücke, o.k., noch mal etwas fester, könne man sogar den Schlüssel umdrehen. Vergessen dürfe man das halt nicht, bemerkt der etwas außer Atem gekommene Hoffnungsträger. Eine neue Türe wünsche er sich aber schon mal, meint Adolfs, so richtig gutes Holz, wie es für Humidore verwendet werde, scherzt Adolfs, der auf einmal zu einem fürchterlichen Hustenkonzert ansetzt (grüner Auswurf). Hust hust hust hust hust hust hust hust hust hust hust hust hust hust würg kotz .(stark gekürzt wegen Überlänge).

Da er ja nachweislich nicht für den Gestank verantwortlich sei, könne von ihm respektive von seinem Qualm ja auch keine Gesundheitsgefahr ausgehen. Und genau dies sei ja der zweite entscheidende Punkt. Umgekehrt bedeute es, dass von ihm keine Geruchsbelästigung ausgehen könne, auch wenn man das ja schon gerade eben besprochen hätte. Aber doppelt geraucht, stirbt es sich besser. Warum man ihm dann gekündigt habe?

„Die wollen das Haus nur entmieten und dann abreißen“, meint Adolfs, „um danach mehr Miete zu kassieren.“ Oder um dann im Organhandel abzusahnen. Alles die gleichen Betrüger! Adolfs ist müde geworden. Er werde sich nun auf seinen Prozess vorbereiten. 40 Meter Nikotinpflaster müsse er sich auch noch kaufen, da man ja im Gerichtssaal nicht rauchen dürfe. Der Reporter denkt sich, am besten würde das bei Adolfs auf den Mund geklebt wirken, und zieht ab. Es war ein grauenhafter Tag.