Der russische Präsident Wladimir Putin ist längst eine Person, die in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Sein Leben wird nun verfilmt – von seiner frühen Tätigkeit beim sowjetischen Geheimdienst KGB über seine ersten beiden Präsidentschaften bis zu dritten Amtszeit als Präsident, die inzwischen von der Krim-Krise dominiert wird.
Für die deutsch-amerikanische Koproduktion stehen – auch gespeist durch die deutsche Filmförderung – 30 Millionen Euro zur Verfügung. Regisseur wird Max König sein, der sich bereits letztes Jahr bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes einen Namen machte und den begehrten Preis für die beste Regie abstaubte.
König konnte als Putin-Darsteller erfreulicherweise Olivia Jones, Deutschlands bekannteste Drag Queen, gewinnen. Was wie eine Provokation wirkt, ist nur begrenzt eine. Denn Olivia Jones, die eigentlich Oliver Knöbel heißt, sieht ohne Travestie-Kostüm Wladimir Putin überraschend ähnlich.
Den größten Teil des Films wird Olivia Jones zwar nicht im Travestie-Kostüm spielen. Aber Olivia Jones wäre kaum arrangiert worden, gäbe es hier nicht einen realen, entscheidenden Hintergedanken. In einer Drehbuchszene wacht Putin schweißgebadet auf. In einem schrecklichen Albtraum sah er sich selbst als Draq Queen. Dies soll der Legende nach der Anlass gewesen sein, das Gesetz des Verbots homosexueller Propaganda zu erlassen. Putin gilt als homophob, und Homophobie wird oft als Ausdruck einer eigenen, unterdrückten Homosexualität erklärt.
Man darf also auf einen künstlerisch ambitionierten und intellektuell angehauchten Film, der teilweise an Originalschauplätzen gedreht werden soll, gespannt sein. keinblatt.de wird Sie auf dem Laufenden halten.