Wie bereits mehrfach in der Tagespresse berichtet wurde, ist Mainz derzeit phasenweise vom Bahnverkehr abgeschnitten. Viele Fern- und Regionalzüge fallen daher aus oder müssen umgeleitet werden, an Mainz vorbei, versteht sich. Grund dafür ist die angespannte Personalsituation im örtlichen Stellwerk. Einige Mitarbeiter dort sind erkrankt, andere im wohlverdienten Urlaub.
Für Aufsehen, aber auch für Empörung, sorgte ein Vorschlag des Bahn-Aufsichtsrates: Dieser will Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückholen, um die Lage am Mainzer Hauptbahnhof zu entspannen.
Inzwischen wurde bekannt, dass der Plan schon wieder verworfen wurde. Ein Bahnsprecher gab bekannt, dass ausgerechnet die chaotische Verbindung nach Mainz dafür verantwortlich sei: „Viele unserer Mitarbeiter sind selbst mit dem Zug in den Urlaub gefahren. Die katastrophale Anbindung an den Mainzer Hauptbahnhof erlaubt es nicht, unsere Mitarbeiter zeitnah zurückzuholen. Wie auch, wenn der normale Bahnkunde Mainz kaum noch erreichen kann, wie soll es dann erst unseren Mitarbeitern gelingen? Wir sind jetzt schon am absoluten Limit, da müssten wir den einen oder anderen gestrichenen Zug doch noch für den Stopp in Mainz einplanen. Stellen Sie sich vor: Zum Stopp in Mainz! Das können Sie schlicht vergessen!“
Auch ein Einfliegen der Mitarbeiter sei laut Sprecher kaum möglich: „Das müsste erst mal jemand organisieren, wer bitte in aller Welt soll das denn machen? Und was das kosten würde! Mal davon abgesehen, hat Mainz überhaupt keinen eigenen Flughafen. Die Mitarbeiter müssten das letzte Stück vom Fraport oder Frankfurt Hahn mit dem Regionalzug fahren, was – räusper – eher suboptimal ist. So, ich muss weiter, ich wünsche Ihnen noch eine angenehme Fahrt mit der Deutschen Bahn!“