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Nachbarstaaten danken Seehofer für Mautpläne

Das hat wohl Horst Seehofer (CSU) nicht erwartet. Da schafft es der alte Horst erwartungsgemäß, dass die Ausländermaut in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird (hier die Originalpassage, Hervorhebung von keinblatt.de):

Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft. Deshalb werden wir besondere Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche Ausgaben für eine moderne, sichere und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur auf den Weg zu bringen. Damit wollen wir Straßen, Bahnen und Wasserwege erhalten und wo nötig ausbauen. Diesem Ziel dient auch eine Ausweitung der LKW-Maut sowie eine europarechtskonforme PKW-Maut, mit der wir Halter von nicht in Deutschland zugelassenen PKW an der Finanzierung zusätzlicher Ausgaben für das Autobahnnetz beteiligen wollen, ohne im Inland zugelassene Fahrzeuge höher als heute zu belasten.

Maut
Die Ausländermaut steht im Koalitionsvertrag. Bild: Andreas 06 / Lizenz: Public Domain

Und dann sind statt der prognostizierten negativen Kritik erstaunlicherweise gleich aus mehreren befreundeten Nachbarstaaten wärmende Dankesworte zu hören. Man wolle Herrn Seehofer bereits jetzt für die aufwändige Recherche- und Prüfarbeit danken, die sicher nicht billig sei, heißt es da etwa aus dem österreichischen Verkehrsministerium. Wenn Herr Seehofer tatsächlich eine Regelung finde, die konform mit dem europäischen Recht sei und inländische Autolenker nicht zusätzlich belaste, dann werde man selbstverständlich das eigene Mautsystem entsprechend umgestalten, um eben Ausländer stärker an der Finanzierung des Straßennetzes zu beteiligen und Inländer entsprechend zu entlasten. Sollte Herr Seehofer nicht zu einer rechtskonformen Gesetzgebung kommen, habe man natürlich auch kein generelles Problem damit, dann bliebe eben alles beim Alten.

Ähnlicher Dank ist aus weiteren europäischen Ländern zu vernehmen, die bereits ein Mautsystem haben, aber auch überraschenderweise aus Staaten, in denen es bislang keine Straßenbenutzungsgebühren gibt. Selbst wenn die Pläne in Deutschland scheiterten, könne man diese eventuell für eigene Zwecke weiterentwickeln. Auch habe sich gezeigt, dass man mit in ein Gerechtigkeitsprinzip verpackte Ressentiments gegen Ausländer immer noch Wahlen gewinnen könne. Auch daraus werde man die notwendigen Schlüsse ziehen.

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