Der Großflughafen BER aus der Luft. Jeder denkt jetzt an Reinhard Meys „Über den Wolken“. Der Songtext muss wohl umgeschrieben werden, denn hier schwimmt in den Pfützen sicherlich kein Benzin. Foto: Olaf Tausch / Lizenz: CC BY 3.0
Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) wurde mit dem renommierten Deutschen Umweltpreis 2013 ausgezeichnet. Das gab das Komitee heute vor versammelter Presse bekannt. Die Jury kam zu der Auffassung, dass der Flughafen ein Musterbeispiel in puncto Lärm- und Schadstoffemissionen sei. Der Flughafen habe vom unvermeidlichen Baulärm einmal abgesehen zu keinerlei Lärmbeschwerden geführt. Umweltbelastungen durch Emissionen in Gestalt von Kohlendioxid, Stickoxiden und Feinstaub seien auf dem denkbar niedrigsten Level. Das sei letztlich auch wirksamster Klimaschutz.
Das Konzept der regelmäßigen Verschiebungen der Aufnahme des Regelbetriebs sei außerdem eine äußert effektive Maßnahme, auch in Zukunft die Umweltbelastung des Flughafens auf nahezu Null zu halten, so die Begründung der Jury.
Mit dem Berliner Großflughafen habe man der deutschen Hauptstadt ihre Würde zurückgegeben und ihr ein imposantes Verkehrsinfrastrukturprojekt vermacht, bei dem keine Kosten gescheut wurden. Die gesamte Vorgehensweise bei Planung und Bau habe ferner dazu geführt, dass die deutsche Hauptstadt ständig in den Medien präsent sei, was nicht zuletzt eine Werbung für die Hauptstadt sei und den – umweltverträglichen – Tourismus ankurbele.
Der bekannte Hersteller Horwell hat auf der weltweit größten Messe für Überwachungstechnik Watch, Observe and Monitor!, die derzeit in San Diego, USA, stattfindet, die erste Überwachungskamera der Welt vorgestellt, die sich selbst überwacht. Die für den Außeneinsatz konzipierte Kamera schaltet sich per Bewegungssensor selbsttätig ein, wenn Objekte ihr zu nahe kommen, und filmt dann die Umgebung. Die Bilder werden schließlich per Funk an einen Server übertragen. Damit wird sichergestellt, dass ein etwaiger Diebstahl oder Diebstahlversuch der Kamera gefilmt und an einem sicheren Ort aufgezeichnet wird. Mit diesem Material soll die Aufklärung des Diebstahls erheblich erleichtert werden.
Überwachungstechnik ist teuer. Besonders ärgerlich ist daher, wenn diese gestohlen wird. Abbildung ähnlich. Foto: Timo Heuer / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
Da die Kamera nur für die kurze Laufzeit ihres eigenen Diebstahls ausgelegt ist, benötigt sie weder eine externe Stromquelle (ein Stromanschluss im Freien ist nicht nur wegen zu verlegender Kabel ein Problem, sondern auch aufwändig, da er dem Regen trotzen muss), noch muss der Akku getauscht werden. Hier kann der Hersteller sogar darauf hinweisen, dass der vorgeladene Akku nicht tauschbar, sondern praktischerweise in der Kamera fest eingelötet ist. Die Kamera ist somit sofort einsatzbereit und benötigt keine Wartung.
Der Unternehmenssprecher zu keinblatt.de: „Das Produkt ist für den Highend-User konzipiert, der seine hochwertige Überwachungstechnik vor Diebstahl schützen und helfen will, die Straftäter im Fall der Fälle zu überführen.“ Der Verkaufspreis des neuen Kameramodells stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest.
Altpapst Benedikt XVI. bekommt eine neue bescheidene Aufgabe. Foto: Fabio Pozzebom / Lizenz: Public Domain
Der Wirbel um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat der katholischen Kirche schweren Schaden zugefügt. Mittlerweile ist die Rede davon, dass der Bau der eminent luxuriösen Bischofsresidenz bis zu 40 Millionen Euro verschlingen könnte. Ein Papst, der Bescheidenheit predigt und lebt, und ein prunksüchtiger Bischof, der in einer 15.000 Euro teuren Badewanne badet, die zumindest optisch von einem glühenden Höllenboden erwärmt wird, und der in einer schwarzen (!) Privatkapelle für 2,67 Millionen Euro betet, passen nicht so recht zusammen. Auch soll der Bischof die Öffentlichkeit mehrfach getäuscht haben. Die Spenden an die Kirche gehen mittlerweile drastisch zurück, im Gegenzug mehren sich die Kirchenaustritte. Die katholische Kirche ist in der wohl schwersten Krise seit Jahrzehnten.
Wie unsere Redaktion aus vertraulichen Quellen erfuhr, arbeiten in Rom Papst Franziskus und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, fieberhaft an einer Lösung. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat indes angeboten, einzuspringen und das Bistum Limburg zu übernehmen. Der Altpapst sei sehr besorgt um seine Kirche und sehe sich in der Pflicht, sich dieser Herausforderung zu stellen, heißt es. Für die bestehende Altersgrenze von 70 Jahren für Bischöfe will Papst Franziskus eine großzügige Ausnahme erteilen.
Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus in Limburg mit der neuen Bischofsresidenz. Foto: Cirdan / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Besetzung scheint optimal, ist doch die Popularität des Altpapstes ungebrochen. Nur die gewaltige Strahlkraft des Altpapstes kann das Ansehen der Kirche wiederherstellen. Der Altpapst gilt zwar nicht als bescheiden, aber auch nicht als gierig. Er könnte damit die neue arme Kirche mit der bestehenden reichen Kirche verbinden und damit wieder zu seiner Rolle als größter Brückenbauer zurückfinden. An dem komfortablen Bischofssitz in Limburg soll der Altpapst aber schon Gefallen gefunden haben. Wenn der Bau doch schon einmal da sei, könne man die bequemen Einrichtungen, die Linderung bei so manchen Altersbeschwerden versprächen, auch nutzen, wird der Altpapst zitiert.
Da soll noch mal einer sagen, die Kommunen seien nicht fortschrittlich. Immer wieder wird geklagt, dass viele Städte ihre Leistungen nur vor Ort anbieten würden, nicht aber im Internet. Dass es auch anders geht, beweist jetzt ausgerechnet Deutschlands konservativste Großstadt, München.
Alle Museen, in denen vorrangig Gemälde gezeigt werden und die in städtischer bzw. staatlicher Hand sind, sollen zukünftig nur noch virtuell zu besuchen sein. Den Anfang macht die Alte Pinakothek. Dazu werden derzeit alle Gemälde mit Hochleistungskameras abfotografiert.
Zieht um von der Alten Pinakothek in die Neue Virtuelle Alte Pinakothek und wird dann online zu bewundern sein: „Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube“. Foto: The Yorck Project / Lizenz: Public Domain
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der sich für das Projekt stark macht, sieht hier ein gewaltiges Einsparpotenzial. Der Unterhalt der Museen koste jedes Jahr Millionen Euro für Personal, Strom, Heizung, Reinigung und Sanierung. Trotz gesalzener Eintrittspreise sei das ein riesiges Verlustgeschäft, so Ude. Der Bürger könne in Zukunft ganz bequem die Museen über seinen Webbrowser besuchen. Man müsse nicht mehr aufwändig anreisen, habe keine anstrengenden Fußmärsche mehr und könne die Bilder beliebig lange betrachten, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Keine anderen Besucher würden mehr im Weg stehen und unangenehm durch Schweißgeruch auffallen, so Ude. Selbst Personen mit größeren körperlichen Einschränkungen könnten nun die Museen ganz einfach besuchen.
Kunstmuseen mit einem hohen Anteil an Skulpturen sollen vorerst noch nicht umgestellt werden, die virtuelle 3D-Technik sei noch nicht ganz so weit, führt Ude aus. Aber bei Gemälden sei das Internet unschlagbar.
Was mit den frei werdenden Gebäuden geschehe, sei noch unklar. Tatsächlich herrsche in München ein nie dagewesener Bedarf an Wohnungen, sodass hieran natürlich in erster Linie gedacht werde. Aber auch die Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften werde geprüft, so Ude. Die Gemälde sollen später verkauft werden, dies würde ebenso helfen, die Finanzen aufzubessern.
Auch Eintrittspreise für die virtuellen Museen seien vorgesehen. Man könne nicht alles kostenlos anbieten, zumal auch die Pflege der Webserver Geld koste. Aber das Niveau der Eintrittspreise werde mit Sicherheit sinken, verspricht Ude, und man könne auf jeden Fall auch per PayPal bezahlen.
Dass Touristen ausbleiben könnten, sei kaum zu erwarten, so Ude, die kämen wegen der Wiesn und der „Nackerten“ im Englischen Garten nach München, nicht wegen ein paar Gemälden.
Genaue Zeitpläne für die Umstellung und eine erste Testwebsite der Neuen Virtuellen Alten Pinakothek werden noch Ende dieses Jahres erwartet.
Die EU-Richtlinie 12.261 ist bei Kommunen berüchtigt, zwingt diese sie doch, öffentliche Einrichtungen ausreichend auf die Interessen und Gewohnheiten der Bürger zuzuschneiden. Das bedeutet, dass Berufstätige und speziell Schichtarbeiter nicht diskriminiert werden dürfen und auch die Gelegenheit erhalten müssen, wichtige Tätigkeiten durchführen zu können, ohne dass dafür ein Urlaubstag geopfert oder das Gleitzeitkonto überbeansprucht werden muss.
Grab exakt um Mitternacht auf einem Münchner Friedhof. Tut sich da was?
Inzwischen wurde die Richtlinie in einigen Punkten überarbeitet und genauer gefasst. Konkret muss es in Zukunft mindestens einen Tag in der Woche geben, an dem Behörden und kommunale Einrichtungen mit Kundenverkehr bis mindestens 22 Uhr geöffnet haben müssen. Bei personalarmen kommunalen Einrichtungen muss sogar bis mindestens 1 Uhr nachts geöffnet werden.
In der Redaktion wird die Neuregelung überwiegend positiv aufgenommen. Der langjährige Redakteur Heiner Lürsen kann nun endlich Oma und Opa problemlos nach der Arbeit besuchen. Denn ein Friedhof gilt als personalarme Einrichtung und fällt daher unter die 1-Uhr-Regelung.
Redakteurin Annette (Name von der Redaktion aus nachvollziehbaren Gründen geändert) findet die Neuregelung „gruftig-cool“. Wer mal überprüfen möchte, ob die Toten wirklich zur Geisterstunde aus den Gräbern steigen, müsse nun nicht mehr um Mitternacht verbotenerweise über die Friedhofsmauer klettern, um sich das Spektakel anzuschauen.
In den Friedhofsverwaltungen sieht man dies dagegen erheblich kritischer. In allen Städten, in denen wir nachfragten, äußerten die Verantwortlichen Sicherheitsbedenken. Die Wege seien meist nicht oder nicht ausreichend beleuchtet. Deswegen sind die Öffnungszeiten gerade im Winter oft regelrecht lächerlich, da werden die schweren Tore dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit bereits um 17 Uhr abgesperrt. Wir hören mehrfach, dass mit Öffnungen bei Dunkelheit Unfälle, etwa Stürze, vorprogrammiert seien. Die Installation von Beleuchtungseinrichtung hingegen sei nicht nur kostspielig, sondern bedeute auch, dass eine Unmenge an Vorschriften zu erfüllen seien. Die vielen Vorschriften brächten ihn noch ins Grab, schimpft einer der Verantwortlichen.
Wann die deutschen Städte die neuen Regelungen umsetzen werden, war bis zum Reaktionsschluss noch völlig unklar.
Zum Neubau des Bischofshauses gehört auch dieses bescheidene Privatkapelle. Bild: Cirdan / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist höchst umstritten. Ein First-Class-Flug nach Indien für einen Slumbesuch, sein selbstherrliches Auftreten und vor allem der Neubau des Bischofshauses, bei dem die Kosten explodiert sind – der Bischof macht immer wieder Negativschlagzeilen. Statt wie geplant 5,5 Millionen Euro hat der Neubau des Bischofshauses, das der Bischof alleine als Amtssitz nutzt, nun unglaubliche 31 Millionen Euro gekostet. Über die gestiegenen Kosten soll der Bischof die Öffentlichkeit getäuscht haben. Im Netz muss sich der Bischof einigen Spott gefallen lassen. Dort macht für sein Neubauprojekt in Anspielung auf Stuttgart 21 der Hashtag #Limburg31 die Runde.
Nun aber zeichnet sich eine sensationelle Wende ab. Wie die Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr, habe der Bischof nun endlich eingesehen, dass er suchtkrank sei. Er werde sich nun in eine Entziehungsklinik in der Schweiz begeben, um seine Prunksucht behandeln zu lassen. Vertraute im Umfeld sind jedoch besorgt, dass auch hier die Kosten aus dem Ruder laufen könnten. Denn die Klinik gilt als überaus luxuriös und kostspielig. Ein Informant gießt Häme über den Plan: In der Entziehungskur würde sich der Bischof vor allem seiner Verantwortung entziehen. Das sei so, als würde man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Keiner wisse, wie viel Zeit die Therapien in Anspruch nehmen und wie hoch die Kosten ausfallen werden. Es sei zwar sehr ehrenhaft, wenn sich der Bischof behandeln lasse. Letztlich müsse aber auch für diese Kosten der Steuerzahler aufkommen. So wie der man den Bischof kenne, wäre da niemand überrascht, wenn hier auch noch einmal Rechnungen im Millionenbereich zusammenkämen. Schlimmer: Wenn dann der Bischof als geheilt entlassen werde, seien ja die Probleme nicht gelöst. Der Bischof stünde dann vor einer Herkulesaufgabe. Er könne dann nur noch Schadensbegrenzung machen, indem er sich in Zukunft bei Ausgaben mäßige.
Doch Rückfälle seien nach einer Entziehungskur nichts Ungewöhnliches. Jeder Rückfall in altes Verhalten könne dann wieder Angst und Schrecken verbreiten. Kritiker fordern daher weiter den Rücktritt des Bischofs.
Nachgestellter tödlicher Autounfall im Rahmen eines Don’t Drink and Drive!-Programms. Foto: GJ Charlet III / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
Die Zahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle geht in Deutschland erfreulicherweise zurück, im letzten Jahr um 5 Prozent, im 10-Jahres-Vergleich gar um 38 Prozent. Das sei erfreulich, weiß der bekannte Suchtexperte Dr. Fingerle. Wer betrunken am Steuer sitze, gefährde sich selbst und andere im höchsten Maße.
Allerdings bedeute es auch, dass der Anteil derjenigen, die nach dem Autofahren trinken und sich dann erst wieder hinters Lenkrad setzen, wenn wie vorgeschrieben der Alkohol abgebaut sei, prozentual ansteige. Passender wäre eigentlich eher promillal, aber das Wort gebe es erst jetzt, nachdem er es eben erfunden habe. Provokant könne man daher sagen, dass immer mehr Deutsche nach dem Autofahren trinken würden.
Wer zu viel trinkt, der sieht schon mal in einem Bierglas etwas ganz anderes. Andersherum wird ein Schuh daraus. Foto: nic_pepsi / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0
Die Auswirkungen des Alkohols blieben aber fatal, führt Fingerle aus, angefangen von einem nervigen Mitteilungsdrang über aufdringliches Verhalten, unverständliche Sprache, Koordinationsprobleme, Stürze, erhöhter Risikobereitschaft bis hin zum Leichtsinn und verschiedensten Straftaten. Langfristig seien Leberschäden, Gehirnschäden, Krebs und eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Schäden bis hin zum Tod die Folge. Schätzungsweise würden 2,5 Millionen Menschen weltweit an den Folgen des Alkoholkonsums sterben, so Fingerle, und das, obwohl z.B. im Islam Alkohol streng verboten sei. Stellen Sie sich vor, Muslime dürften ganz offiziell trinken, dann hätten wir wahrscheinlich Todeszahlen, die denen des Tabaks (6 Millionen Tote weltweit jährlich) nahekommen würden.
Auf generelle Alkoholverbote will Fingerle jedoch nicht setzen, da dies nur den Absatz der Onlineshops mit ihren B(r)aukästen zum Bier-Selbstbrauen ankurbele. Aber die Gesellschaft müsse schon ihr teilweise immer noch von Verherrlichung geprägtes Verhältnis zum Alkohol, der letztlich eine harte, stark suchterzeugende Droge sei, hinterfragen und neu definieren. Skøl!
Sensation: Die Profixboxer Vitali Klitschko und Wladimir Klitschko übernehmen ab sofort die ZDF-Unterhaltungssendung Wetten, dass..? Das teilte heute ein ZDF-Sprecher der Presse mit. Nach erneut enttäuschenden Quoten (der Marktanteil der gestrigen Wetten, dass..?-Sendung lag mit 22,1 Prozent auf einem neuen Tiefpunkt, auch die absolute Zuschauerzahl von 6,85 Millionen war miserabel), habe man die Notbremse gezogen und den Vertrag mit Herrn Markus Lanz fristlos gekündigt.
Die Klitschko-Brüder seien immer für höchste Quoten gut, seien äußerst beliebt, intelligent, sprächen perfekt Deutsch und könnten selbst schlagkräftige Showeinlagen geben, so der Sprecher. Auch vermeide man so Situationen, dass durch einen parallel stattfindenden Boxkampf mit Vitali oder Wladimir Klitschko die Zuschauer von Wetten, dass..? zur Konkurrenz abgezogen werden, wie es gestern der Fall gewesen sei (Wladimir Klitschko besiegte Herausforderer Alexander Powetkin). In Zukunft werden die Klitschkos also keine regulären Boxkämpfe mehr bestreiten, wenn Wetten, dass..? laufe.
Da diese Duschköpfe zu einem geringeren Wasserverbrauch und zu einem Rückgang von Verbrühungsunfällen führen, hat die EU die Apparaturen umfassend überprüft. EU-Umweltkommissar Romano Aquas hält die Technik inzwischen für so überzeugend, dass man diese nun zur Pflicht in allen Privathaushalten und gewerblichen Einrichtungen machen wolle. Ursprünglich sollten nur wassersparende Duschköpfe vorgeschrieben werden, so Aquas. Nun aber wolle man Nägel mit Köpfen machen. Der Bürger, der grob fahrlässig unter eine zu heiße Dusche steige, ohne mal vorsichtig die Temperatur mit der Hand zu überprüfen, müsse vor sich selbst geschützt werden. Nicht nur Verbrühungen gingen durch die Sicherheitsduschköpfe zurück, auch Kälteschocks würden spürbar abnehmen.
Die Technik habe nur Vorteile: Sie schütze die Umwelt, reduziere Unfälle und kurbele die Wirtschaft an, so Aquas. Denn durch den ungeheuren Bedarf neuer Duschköpfe müssten neue Fabriken gebaut werden, um die Duschköpfe zu produzieren. Speziell die südeuropäischen Länder könnten sich hier eine eigene Industrie aufbauen und ihre Wirtschaft sanieren. EU-Hilfen werde es selbstverständlich geben. Da die empfindlichen Duschköpfe ohnehin schnell kaputtgingen, sei sichergestellt, dass die Fabriken für Jahrzehnte ausgelastet seien. Das sei nachhaltige kombinierte Wirtschafts- und Umweltpolitik, führt Aquas aus.
Keine Diskriminierung dank Lautsprecher
Um eine Diskriminierung von Leuten mit Seheinschränkungen zu vermeiden, feilt man derzeit noch an Details. So sollen zusätzlich Signaltöne oder eine Sprachausgabe vor zu kaltem oder zu heißem Wasser warnen. Technisch sei das machbar, so Aquas. Die Sprachausgabe könne dann noch weiterentwickelt werden. Man prüfe derzeit, ob zwischen den Hinweisen zur aktuellen Wassertemperatur Umwelttipps aus dem Lautsprecher ertönen könnten. Etwa der Tipp, dass verbrauchsintensive Geräte durch energiesparende ausgetauscht werden sollten und zum Einkaufen auch das Fahrrad benutzt werden könne. Solche Hinweise, die man nicht abschalten, sondern nur in der Lautstärke reduzieren könne, werde der Bürger sicher zu schätzen lernen, zumal die Zeit unter der Dusche mit einer solchen Berieselung sinnvoll genutzt werden könne.
Noch im Frühjahr 2014 soll ein entsprechendes Gesetz beraten und dann dem EU-Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden. Die EU-Staaten müssen danach die neue EU-Richtlinie in nationales Recht umsetzen.
Exklusiv: So sieht es im Inneren eines schwarzen Loches aus
Leon Wanst aus Berlin ist sauer. Der große TV-Event „Helden – Wenn dein Land dich braucht“ gestern Abend auf RTL, bei dem ein Teilchenbeschleuniger außer Kontrolle gerät und ein schwarzes Loch produziert, habe ihm überhaupt nicht gefallen.
Ganz im Gegenteil, die hanebüchene Story habe so viele Löcher gehabt, dass jedes einzelne für sich schon ein größeres schwarzes Loch gewesen sei, als es ein Teilchenbeschleuniger oder gar eine Supernova je produzieren könnte. Wanst ist sich sicher, die Macher hätten bewusst einen maximal miserablen Film hergestellt, um die Leute durch vorab erschienene Verrisse neugierig zu machen. Ja, auch er habe deswegen eingeschaltet, um zu sehen, ob der Film wirklich diese negativen Ansprüche erfüllen würde.
Um mitreden zu können, habe er den Film halt bis zum Ende angeschaut. Als er dann aufstehen wollte, sei er fast gestürzt, da seine Füße inzwischen taub waren. So etwas sei jetzt nicht so außergewöhnlich. In Anbetracht des besonders ärgerlichen Films sei er dann aber auf einmal neidisch auf seine Füße gewesen, weil diese eingeschlafen seien, er selbst aber während des Spektakels wach geblieben sei.
2014 wird das Brainstorming-Jahr, denn die berühmte und eminent erfolgreiche Methode zur Ideenfindung feiert ihren 75-jährigen Geburtstag.1939 wurde die Methode von dem US-amerikanischen Autor und Philosophen Alex F. Osborn erfunden. Die Basis unzähliger Erfindungen wurden bei Brainstorming gelegt1.
Die vier grundsätzlichen Regeln beim Brainstorming sind:
Bereits geäußerte Ideen dürfen und sollen aufgegriffen und kombiniert werden.
Kommentare, Korrekturen und Kritik sind verboten.
Es sollen möglichst viele Ideen in kürzester Zeit eingebracht werden.
Freies Assoziieren und Phantasieren sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Brainstorming kann nur beim Brainstorming erfunden worden sein
Ein Walnusskern erinnert zumindest optisch an das menschliche Gehirn. Foto: Pauline Mak / Lizenz: CC BY 2.0
Der bekannte Psychologe und Motivationstrainer Dr. John Storm aus dem kalifornischen San Diego, der die Methode leidenschaftlich und extrem erfolgreich einsetzt, hält die Methode für so überaus genial, dass er nicht an eine Erfindung glaubt, die aus rein analytischen Gesichtspunkten entwickelt worden sein kann.
Storm macht mit einer sensationellen These auf sich aufmerksam. Er ist sich sicher, dass die Methode nur beim Brainstorming entstanden sein kann.
Ein Paradoxon sieht er hier nur begrenzt, denn wenn man ihm so komme, dann würde die Menschheit auch am Henne-Ei-Problem verzweifeln: Was war zuerst da – die Henne oder das Ei?
Für seine These zur Entstehung des Brainstorming hat Storm zumindest ein Erklärungsmuster: Man könne ja durchaus in eine Situation gelangen, in der man intuitiv schon die ersten Schritte erkenne und in der man mit den daraus abgeleiteten Werkzeugen die Methode als Ganzes weiterentwickele. Die Programmiersprache C etwa sei fast vollständig in C geschrieben. So etwas müsse also kein Widerspruch sein.
Auf die Frage, wie er denn selbst auf die Idee gekommen sei, dass Brainstorming beim Brainstorming entstanden sein müsse, hat er eine verblüffende Antwort: Er habe dazu ein Brainstorming veranstaltet.
1 Immer wieder erzählt wird die Geschichte, in der ein Unternehmen auf der Suche nach einem vernünftigen Verfahren war, mit dem Walnüsse maschinell geknackt werden können, ohne dass der Kern dabei beschädigt wird. Bis dato wurde mit den sehr groben Maschinen zu viel Ausschuss produziert, das heißt, ein hoher Teil der Kerne wurden beim Öffnen zerquetscht. Mit einem Brainstorming sollte Abhilfe geschaffen werden. Dabei sagte ein Teilnehmer sinngemäß: Wir setzen einen kleinen Japaner mit Presslufthammer in die Nuss, der diese dann von innen aufmeißelt. Dieser scheinbare Nonsens, der beim Brainstorming explizit erwünscht ist, war dann die Lösung. Man entwickelte eine Apparatur, die die Nüsse anbohrt und die Schalen dann mit Druckluft aufsprengt. Der Ausschuss konnte damit drastisch reduziert werden.
Alkoholsucht, Nikotinsucht, Spielsucht – die Liste der Süchte, die die Menschheit bedrohen, ist lang. Jetzt breitet sich eine neue Sucht dramatisch aus mit Steigerungsraten im dreistelligen Prozentbereich: Immer mehr Menschen sind süchtig nach dem Ausdrücken von Luftpolsterfolie. Da dabei ein Knall- oder Plopp-Geräusch ertönt, wird diese Folie umgangssprachlich auch als Knallfolie bezeichnet. Im diesjährigen Drogenbericht der Bundesregierung wird die Sucht erstmals erwähnt, die inzwischen einen wissenschaftlichen Namen erhalten hat: bouncing addiction (Knallsucht). Inzwischen sind in Deutschland schätzungsweise 5.000 Menschen von dieser Sucht betroffen.
Der erste Süchtige traut sich nun an die Öffentlichkeit, bat uns aber aus Scham, dass wir nicht seinen vollen Namen nennen. Michael Sch. (37) kommt nicht mehr los von der Knallerei: „Ich bin immer so nervös, muss immer etwas in der Hand haben und damit rumspielen. Am Anfang war es beruhigend. Das Ploppgeräusch, es ist einfach herrlich. Irgendwann konnte ich nicht mehr – plopp – aufhören und habe jede Knallfolie, die ich zwischen die Finger bekam, bis zum Ende ausgedrückt.“
Am Anfang meinte Michael, jederzeit aufhören zu können. Als dies misslang, redete er sich ein, einen Knall zu haben. Inzwischen wisse er, dass er nicht verrückt, sondern suchtkrank sei.
Michael ist inzwischen so schwer abhängig, dass er sich sogar Waren im Internet bestellt, die er gar nicht benötigt, nur um an den begehrten Stoff zu kommen. Inzwischen weiß er genau, welche Händler bei welchen Produkten Luftpolsterfolie als Schutzverpackung verwenden. Das Schlimmste, was einem Abhängigen passieren kann, ist, dass die Waren durch wertlose Styroporkügelchen geschützt werden. Wäre es nicht viel effektiver, direkt bei einem Verpackungsmaterial-Händler Luftpolsterfolie zu bestellen, fragen wir Michael. Doch dieser wiegelt ab. Da hätte er viel zu viel Angst aufzufliegen. So etwas würde ja auffallen. Die Sucht sei noch mit einem riesigen Tabu belegt.
Dennoch hat sich inzwischen eine ganze Industrie breitgemacht, die sich schamlos an der Sucht bereichert. So gibt es einen Knallpapierkalender, bei dem man jeden Tag ein Luftkämmerchen ausdrücken kann. Speziell dieses Produkt ist aber eher zum sanften Entzug gedacht, da es helfen soll, vom unkontrollierten Ploppen auf nur einen einzigen Plopp pro Tag herunterzukommen.
In eine ähnliche Kerbe hauen spezielle Knallpapier-Apps wie Pop it! Bubble Wrap, bei denen man virtuell ploppen kann. Ob hier Abhängige tatsächlich von ihrer Sucht loskommen können, ist indes zweifelhaft. Den Geldbeutel und vor allem die Umwelt schonen sie auf jeden Fall. Michael hält nichts von solchen Apps, da der harte Smartphone-Touchscreen kein echtes Ausdrückgefühl aufkommen lasse. Clean werden wolle er aber auf jeden Knall. Sobald die Sucht gesellschaftlich akzeptiert sei, werde er sich in eine Entzugsklinik begeben. „Irgendwo in einem Luftpolsterkurort“, witzelt Michael, „Hauptsache man kann – plopp – mir – plopp – endlich helfen.“
Die SPD steckt in einem Dilemma. Schwarz-Gelb wurde abgewählt. Merkels Union hat zwar die meisten Wählerstimmen eingefahren, aber keine eine eigene Mehrheit erzielt. 319 Sitze im Deutschen Bundestag gingen an SPD, Die Linke und an Bündnis 90/Die Grünen, an die Union nur 311. Damit gibt es eine absolute Mehrheit für die linken Parteien.
SPD hält am Wahlversprechen fest
So könnte das neue Parteilogo aussehen
Dummerweise hat die SPD einen Schwur abgelegt, keine Koalition mit der Linken einzugehen. Auch eine Duldung wurde ausgeschlossen. Würde man dieses Versprechen brechen, gäbe es einen nie da gewesenen Aufschrei und Demonstrationen bis zum Abwinken der Transparente.
Sigmar Gabriel, SPD-Parteichef, strebte zwar eine Große Koalition an, spürt nun aber einen zu starken Gegenwind. Nach mehreren Stunden Brainstorming mit dem gerade zufällig in seinem Büro anwesenden Facility Manager hat Gabriel nun jedoch offenbar einen Ausweg gefunden. Es scheint sich eine Sensation anzubahnen.
Wie die Redaktion erfuhr, wollen SPD und Die Linke fusionieren. „Wir haben eine Koalition ausgeschlossen, aber keine Fusion. Eine Fusion ist vom Wesen etwas völlig anderes“, führt Gabriel aus.
Laut Gabriel sei die Fusion längst überfällig. Es sei ihm bis heute ein Rätsel, warum sich die SPD nach der deutschen Wiedervereinigung nicht mit der SED-Nachfolgepartei PDS zusammengeschlossen habe, zumal dies ja das Wort Wiedervereinigung schon quasi vorgebe. Schließlich habe sich die CDU damals die Ost-CDU, die eine reine SED-Blockflötenpartei gewesen sei, ja auch einfach so einverleibt. Man werde diese Fusion nun schleunigst nachholen. Die Vorsitzenden der Linken, Katja Kipping und Bernd Riexinger, hätten sich bereits regelrecht euphorisch gezeigt. Spontan hätten beide „Das machen wir so“ gesagt. Schließlich habe Die Linke schon seit einer gefühlten Ewigkeit keinen Bock mehr auf Opposition, da es so etwas früher ja gar nicht gegeben habe und man sich nie daran gewöhnen werde und auch nicht wolle.
Die Sozialdemokratie hat viele Gesichter, aber bald nur noch einen Namen: „SPD – Die Linke“
Der neue Name wird voraussichtlich SPD – Die Linke lauten. Die SPD habe damit kein Problem, da die SPD ja „die Linke“ sei und schon immer gewesen sei, sich nur nicht offiziell so genannt habe, so Gabriel.
Die Differenzen im Programm der beiden Parteien hält Gabriel für „lösbar“. Natürlich gebe es hier einige Unterschiede in den Vorstellungen. Die Schnittmengen seien aber größer als mit den Schwarzen. Da man sogar rein theoretisch mit den Schwarzen koalieren könnte, sei eine Fusion von Sozialdemokraten und demokratischen Sozialisten ja wohl ein Kinderspiel dagegen.
„Rot-Grün ist nun doch in greifbarer Nähe“, so Gabriel, „Vor ein paar Wochen haben mich noch alle ausgelacht, als ich prophezeite, dass Rot-Grün regieren wird.“ Neben den Fusionsverhandlungen hat Gabriel noch eine weiteres Anliegen: Steinbrück solle Kanzler werden. Dieser hatte ja angekündigt, nicht mehr für politische Ämter zur Verfügung stehen und nur noch Vorträge über Strategien für das Schachspiel halten zu wollen. Hier sei noch etwas Üpeerzeugungsarbeit notwendig. Parallel werde der Fusionsparteitag angestoßen und dann könnte ganz schnell mit den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen begonnen werden. „Zack – zack – zack“, ruft Gabriel. Es darf spekuliert werden, welches Amt er selbst anstrebt.
Als wäre die Wahlpleite bei der Bundestagswahl nicht schon schlimm genug, kommt es für die FDP nun knüppeldick: Es droht auch die finanzielle Pleite. Überall brechen die Einnahmen weg. Aus der staatlichen Parteienfinanzierung fließt nicht mehr viel, da diese an die Wählerstimmen gekoppelt ist. Hatte die FDP in der Regierung ohnehin nur einen kleinen Einfluss, fällt dieser nun ganz weg. Für Großspender ist die Partei daher kaum mehr attraktiv. Mit Spenden alleine kann die Partei also kaum gerettet werden.
Um frisches Kapitel zu bekommen, hat die FDP nun einen Antrag auf einen Notkredit aus dem ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) gestellt. Was kaum bekannt ist, nicht nur Staaten können unter den ESM-Rettungsschirm schlüpfen. Auch Banken, regierungsnahe Organisationen und Lobbyvertretungen können unter bestimmten Voraussetzungen davon profitieren.
Nun ohne uns
FDP: „Nun ohne uns“ – Der Wähler kann so grausam sein, dabei braucht Deutschland eine liberale Partei. Vorlage: Liberale / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0
Ein FDP-Sprecher der Redaktion gegenüber: „Ich gehe davon aus, dass die 4,8 Milliarden Euro problemlos bewilligt werden und wir nächste Woche die erste Tranche auf dem Konto haben. Damit überstehen wir die nächsten vier Jahre garantiert.“ Mit dem Notkredit seien aber harte Reformen verbunden. Sie müssten den Parteiapparat verschlanken, was sich aber quasi von selbst erledige, da die FDP ja die nächsten vier Jahre eher wenig zu tun habe. Die Mitgliedsbeiträge müssten raufgesetzt werden, dazu ein FDP-Soli für alle Mitglieder eingeführt werden. Das tue der FDP besonders weh, wo man den Bundes-Soli doch abschaffen wollte. Schon wieder müsse man quasi ein Versprechen brechen. Auch die staatliche Hilfe aus dem ESM sei eine Schmach, predige die FDP doch immer „Mehr Eigenverantwortung, weniger Staat.“
In vier Jahren wolle die FDP zurück an der Macht sein. Dieses Mal wolle sie dann liefern, um jeden Preis. „Wir sind uns sicher, in der nächsten Legislaturperiode wird uns das gelingen. Wir werden sehr viel von unseren Vorstellungen durchsetzen.“ Zweifel seien dieses Mal nicht angebracht. Nächstes Mal werde es die FDP schaffen, so der Sprecher, schließlich müsse man ja die Raten für den Kredit begleichen, vielleicht sogar eines Tages eine ausgeglichene Parteikasse anstreben. Dazu brauche man Großspenden und die flössen nur, wenn man Politik im Sinne der Unternehmen verändere.
Bisher sind es nur Worte und noch keine Reformen. Aber was Papst Franziskus in einem Interview andeutete, schlug ein wie eine Bombe. In Zukunft wolle die Kirche niemanden mehr ausgrenzen, der nicht streng nach der katholischen Morallehre lebe. Der Papst sieht die Kirche nicht als Instanz, die sich in das persönliche Leben einmischen dürfe. Homosexuelle etwa sollten nicht von der Kirche moralisch verurteilt werden. Auch deutete der Papst an, dass Frauen in Zukunft eine wichtigere Rolle in der Kirche spielen könnten: „Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe […] Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden.“
Für viele, die sich von der Kirche abgewandt haben oder die nicht mehr mit vollster Überzeugung dabei sind, sind die Worte mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. Längst überfällige Reformen sind zumindest in Reichweite. Für Fundamentalisten dagegen klingen diese Überlegungen wie eine Kriegserklärung, könnten sie doch das Wesen der katholischen Kirche tief greifend verändern. Dogmen, die für alle Zeiten betoniert schienen, könnten umgeworfen werden. Nichts wäre dann mehr so, wie es schien.
Die Frage nach der Existenz Gottes – erfrischende Ehrlichkeit oder Tabubruch?
Ein weiteres Interview, das der Papst nun gab, dürfte das Weltbild nicht nur von besonders konservativen Christen noch einmal heftig erschüttern. Franziskus meldet darin sogar Zweifel an der Existenz Gottes an. Natürlich hoffe und glaube er, dass es Gott gebe, so der Papst. Skeptiker seien aber in der 2.000-jährigen Geschichte des Christentums immer wieder in Erscheinung getreten, so ehrlich müsse man sein. Auch er selbst habe keine überzeugenden Antworten, warum Gott, der ja ein allmächtiger, ein gütiger Gott sei, etwa den Holocaust zugelassen habe. Dieselbe Frage stelle er sich bei Krankheiten, bei Unfällen – oft träfe es die Edelmütigen. Das seien sicherlich Prüfungen, schwere Prüfungen, aber der Sinn so mancher Prüfung erschließe sich nicht für ihn, vor allem, wenn das damit verbundene Leid grenzenlos sei. Letztlich sei die Frage, ob Gott „ist“, nicht final zu beantworten, „möglicherweise … wahrscheinlich“, so der nachdenkliche Papst. Er schöpfe Kraft aus dem Glauben, jeder Christ könne das, sagt Franziskus, aber die wohl größte aller Fragen, nach Allmacht und Existenz Gottes, lasse sich nach dem derzeitigen Stand nicht mit absoluter Gewissheit beantworten. „Im Grunde genommen macht diese Frage Gott aber noch viel größer, vorausgesetzt, er existiert.“
Man darf gespannt sein, was von diesem Papst noch kommt.
Das Loch mit der Schlaggarantie. Es ist zum Rasendwerden. Doch genau das kann man hier nicht mehr, wenn man sein Auto liebt. Foto: Ralf / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0
Einige Städte, etwa in Kanada, setzen bei der Verkehrsberuhigung auf aufgeklebte Schlaglöcher. Die täuschend echt aussehenden Bodenunebenheiten erweisen sich als sehr wirkungsvoll. Die Autofahrer gehen tatsächlich runter vom Gas. Gerade an Gefahrenstellen, etwa vor Schulen, sollen die Unfallzahlen spürbar zurückgegangen sein.
Christa Schlack (Die Linke), Oberbürgermeisterin der thüringischen Kreisstadt Graben-Burg, hält dieses Instrument zwar für effektiv, aber für zu kostspielig. Immerhin hätten auch Druckereien heutzutage nichts mehr zu verschenken. Sie hat einen viel besseren Plan. Statt auf optische Täuschungen will Schlack in Zukunft den Verkehr mit echten Schlaglöchern ausbremsen. Diese würden nämlich gar nichts kosten, sondern mit der Zeit ganz von alleine entstehen, sagt Schlack. „Ganz im Gegenteil, wir sparen jedes Jahr sogar noch viele Millionen Euro, da wir keine Kosten für Straßenreparaturen mehr haben. Das ist einfach genial. Wir machen sehr viel, indem wir einfach nichts machen – für unsere Kinder, für die Senioren, einfach für die Schwächsten im Verkehr“, so die Oberbürgermeisterin. Mit den frei werdenden Finanzmitteln ließen sich dann städtische Einrichtungen, etwa das Rathaus, die Hallen- und Freibäder, die fünf Theater und die beiden Kliniken, die inzwischen allesamt wegen Baufälligkeit geschlossen oder gar notgesprengt werden mussten, sanieren respektive wiederaufbauen. Eventuell könne man sogar das städtische Krematorium reparieren, holt Schlack aus, „Falls da überhaupt noch was zu retten ist. Und das Verkehrsmuseum wäre natürlich auch nett!“
Schlack ist sich sicher, dass ihre Idee der innovativen Verkehrsberuhigung Schule machen wird und viele Städte nicht nur in Deutschland ihrem Beispiel folgen werden.
Altkanzler Helmut Schmidt ist das Gesicht der Mentholzigarette. Ein Verbot von Mentholzigaretten würde ihn wohl kaum treffen, da er riesige Vorräte im Keller gebunkert haben soll. Foto: Marc Müller / Lizenz: CC BY 3.0 DE
Wie berichtet wurde die Abstimmung über die neue EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD2) um rund einen Monat verschoben. Das EU-Parlament wird nun am 8. Oktober 2013 darüber votieren. Mit der TPD2 sollen vor allem größere Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln eingeführt werden, die in Gestalt von Ekelbildern (Raucherlungen, Krebsgeschwülste, kaputte Zähne etc.) vor den Gefahren des Rauchens warnen.
Uneinigkeit herrschte lange Zeit noch bei Zusatzstoffen. Mentholzigaretten und anderen Zigaretten, bei denen der Tabakgeschmack durch einen anderen Geschmack überlagert wird, sollten ursprünglich verboten werden. Argumentiert wird damit, dass diese Zusatzstoffe den Einstieg in die Sucht erleichterten.
Hier scheint nun ein Kompromiss gefunden worden zu sein. Laut einem Papier, das der Redaktion vorliegt, wird man zwar an dem Verbot festhalten. Als Kompromiss soll jedoch in Zukunft vorgeschrieben werden, dass jede siebte Zigarette, mindestens aber drei Stück bei einer üblichen 20er-Packung, durch eine Kaugummizigarette ersetzt wird. Betroffen davon sind alle Arten von Zigaretten. Zigarettenpäckchen, die ausschließlich Tabakzigaretten enthalten, wird es dann nach einer Übergangszeit von einem Jahr nicht mehr geben. Die Einsortierung der Kaugummizigaretten soll nach dem Zufallsprinzip erfolgen.
Damit werden die Wünsche der Raucher berücksichtigt, die Wert auf einen frischeren Atem legen. Die Freude bei der Tabakindustrie hält sich jedoch in Grenzen. Ein Sprecher sieht hier nur eine weitere Bevormundung und Gängelung. Viele Raucher würden sich nur ärgern und die Kaugummizigaretten, die auf den ersten Blick nicht von echten Tabakzigaretten zu unterscheiden seien, dann einfach wegwerfen und die Umwelt verschmutzen. Auch sei dies eine versteckte Preiserhöhung, da die Kaugummizigaretten nach den Plänen voll der Tabaksteuer unterliegen werden. Dazu komme, dass man die ganze Produktion umstellen müsse. Das könnte anfangs die Gewinne schmälern.
Die Nichtraucherorganisationen halten dagegen. Immerhin erhielten die Raucher weiterhin ihre geliebten Geschmackszigaretten, wenn auch auf eine andere Art. Ferner würden Kaugummizigaretten erlaubt bleiben, so ein Sprecher des Aktionsbündnisses Nichtrauchen, dafür hätten sich doch die Raucherorganisationen immer wieder stark gemacht.
Die Abstimmung über die neue TPD2 wird mit Spannung erwartet, keinblatt.de berichtet selbstverständlich darüber.
Es ist die größte Niederlage der FDP in ihrer Geschichte: 4,8 % Zweitstimmen für die Liberalen bei der Bundestagswahl! Das Zukunftsteam von Parteichef Philipp Rösler und Spitzenkandidat Rainer Brüderle („Geben Sie der FDP wenigstens Ihre total unwichtige Zweitstimme“) flog nicht nur im hohen Bogen aus der Regierung, sondern gleich auch noch erstmals aus dem Bundestag. Ein wahrhaft schwarz(-gelb)er Tag. Am Ende nutzte weder Beten noch Nachzählen – die FDP scheiterte an der 5-Prozent-Hürde und bekam exakt 0,0 Prozent der Sitze im Deutschen Bundestag.
Philipp Rösler wird nun die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Aber das alleine ist ihm nicht genug, da die peinliche Niederlage ja bliebe. Mit einem spektakulären Plan will er das Debakel ungeschehen machen – mithilfe einer Zeitmaschine. Mit dieser will er in die Vergangenheit reisen und dort gewisse Fehler noch in letzter Sekunde verhindern. Was jetzt nach Hokuspokus klingt, halten namhafte seriöse Physiker für durchaus möglich. Der begnadete Physiker J. Richard Gott (Time Travel in Einstein’s Universe: The Physical Possibilities of Travel through Time. Von J. Richard Gott III. Houghton Miffl in, 2001) und weitere Wissenschaftler arbeiten bereits seit Jahren an den theoretischen Grundlagen. Dabei sollen kosmische Strings die Raumzeit deformieren und auf diese Weise eine Zeitschleife erzeugen. Das Großvaterparadoxon (man reist in die Vergangenheit und tötet seinen eigenen Großvater, sodass man nie geboren werden könnte, obwohl man ja existiert) könnte in einer Multiversen (Viele Welten)-Interpretation der Quantenmechanik aufgelöst werden.
Noch-Parteichef Rösler: „Wir werden aus unseren Fehlern lernen. Ich verspreche Ihnen den bemannten Zeitflug! Ich weiß, das klingt abenteuerlich. Aber vor hundert Jahren wäre ich verspottet worden, wenn ich den bemannten Mondflug angekündigt hätte. Wir werden in wenigen Jahren ins Jahr 2009 zurückreisen und dann die Fehler erst gar nicht machen. Nicht gemachte Fehler sind die besten Fehler!“
Einen grundlegenden Richtungswechsel, von einer vorübergehenden Änderung der Zeitrichtung einmal abgesehen, will Rösler nicht erkennen. Man werde weiterhin intensive Lobbyarbeit machen, aber das eine oder andere, das nicht so optimal gelaufen sei, werde man anders gestalten, zumindest anders kommunizieren. Es sei ja nicht alles falsch gewesen, so Rösler, sonst hätten ja kaum nur lächerliche 0,2 Prozentpunkte bei den Stimmen gefehlt.
Erst gerade eben wurden Pläne bekannt, nach denen auch die Speicherung von Musik in der Cloud bald mit einer Leermedienabgabe belegt werden könnte, obwohl Musik ja nicht virtuell in einer Wolke gespeichert werden kann. Stattdessen erfolgt die Speicherung auch bei diesem begrifflich himmlischen Vergnügen auf profanen Festplatten beim Internetprovider. Speichermedien wie Festplatten, DVD-Rohlinge, USB-Sticks usw. sind aber bereits abgabepflichtig, sodass die Abgabe so betrachtet in der Regel bereits geleistet wurde.
Nun aber will die Verwertungsgesellschaft GEMA offenbar zu einem weiteren Rundumschlag ausholen. Auch jedes menschliche Gehirn soll über eine Art Kopfpauschale abgabepflichtig werden. Ein GEMA-Sprecher begründete dies keinblatt.de gegenüber damit, dass menschliche Gehirne letztlich nichts anderes als riesige Speichermedien seien, in denen die Menschen unfassbar viele urheberrechtlich geschützte Melodien und Songtexte speichern könnten, die oft für Jahrzehnte dort verblieben. Es sei nur gerecht, wenn Menschen wieder im Vordergrund stünden und der Technik gleichgestellt würden. Die Abgabe würde zunächst einmal nach Geburt fällig. Über die Höhe werde man noch beraten – wegen der gemeinhin extrem langen Lebensdauer des Gehirns werde man sich eher nicht an Festplatten orientieren. Die Kapazität des menschlichen Gehirns wird allgemein auf bis zu 1 PB (Petabyte) angenommen (entspricht 1.024 TB (Terabyte)) und würde damit in die teuerste Festplattenkategorie fallen. Wenn man später noch nicht genug Einnahmen habe, könnte man sich neben der Kopfabgabe auch weitere jahres- oder monatsbezogene Abgaben vorstellen. Schließlich sei die Geburtenrate in Deutschland weiterhin auf niedrigem Niveau, da würde kaum ausreichend Geld fließen.
Der Sprecher führt weiter aus, dass das Gehirn keine Einbahnstraße sei. Von dort aus würden die Inhalte sogar weiterkopiert. Speziell bei Konsum alkoholischer Getränke neigten Menschen verstärkt zum schrägen Singen und reichten somit sowohl die Melodien als auch die Liedtexte hochwertiger Songs (etwa „Zehn nackte Friseusen“, „Das rote Pferd“ oder „Ein Bett im Kernspeicherfeld“) an die Menschen ihrer Umgebung weiter, die diese wiederum in ihrem Langzeitgedächtnis speichern könnten. Das sei quasi eine Art Filesharing, das man sehr misstrauisch sehe. An Urheberrechtsabgaben auf Alkohol sei zwar vorerst nicht gedacht, so der Sprecher, aber Urheberrecht und Verwertungsgesellschaften müssten stetig weiterentwickelt und modernisiert werden.
Gerade noch rechtzeitig befreit: Schrödingers Katze (Archivbild). Foto: Robert Couse-Baker / Lizenz: CC BY 2.0
Sie ist das wohl berühmteste Tier der Physik: Schrödingers Katze. Die Katze haust bei diesem Experiment unter unwürdigen Bedingungen in einer profanen Kiste. In der Kiste befinden sich ein Gefäß mit Blausäure sowie eine zufallsgesteuerte Apparatur, die bei Auslösung das Gefäß zertrümmert. Die Katze wird dabei brutal getötet.
Das Besondere dabei ist, dass dieser Auslösemechanismus vom atomaren Zerfall einer radioaktiven Substanz abhängig gemacht wird. Sobald das erste Atom zerfällt, wird der Mechanismus in Gang gesetzt. Laut Quantentheorie lässt sich nicht vorhersagen, wann ein Atom zerfällt. Es kann nur prognostiziert werden, dass in einer bestimmten Zeitspanne eine ganz bestimmte Menge an Atomen zerfallen wird. Es lässt sich damit nur eine statistische Wahrscheinlichkeit angeben. Anhand von verschiedenen anderen Experimenten kann man nachweisen, dass sich solche Systeme vereinfacht gesagt in einem undefinierbaren Zustand befinden, bei denen man sich erst durch die Messung, das heißt Beobachtung, für eine von mehreren möglichen Wirklichkeiten entscheidet.
Anders ausgedrückt, erst wenn man die Kiste öffnet, weiß man, ob die Katze tot oder lebendig ist. Vorher ist sie in einer Art Schwebezustand zwischen tot und lebendig. Zur Auflösung dieses paradoxen Zustands gibt es verschiedene Thesen. Bei der sogenannten Multiversen-Theorie, einem in der Wissenschaft durchaus ernsthaft diskutierten Modell, spaltet sich das komplette Universum bei jedem quantenmechanischen Prozess in zwei identische Kopien auf. Damit wäre das Paradoxon aufgelöst, da es keinen Schwebezustand mehr gibt. Vielmehr gäbe es in jedem Universum eine Katze, die entweder tot oder aber lebendig ist. Man erkauft sich den Wegfall des Paradoxons durch ein neues Modell, das aber kaum weniger befremdlich erscheint. Immerhin bedeutet es, dass es fast unendlich viele Kopien von praktisch allem gibt. Man stelle sich das vor, es gäbe mehrere Bundeskanzlerinnen Angela Merkel, sogar quasi unendlich viele. Nicht alle dürften bei dieser Vorstellung in Ekstase geraten.
Die Befreiungsaktion
Als ein Labormitarbeiter der Universität von Dublin heute den Deckel der Kiste öffnete, konnte er seinen Augen kaum trauen. Er fand keine lebendige Katze vor, aber auch keine tote Katze. Die Kiste war einfach leer. In der Poststelle landete ein Bekennerschreiben der militanten Tierschutzorganisation Free Cat. In diesem prangert die Organisation schreckliche Tierexperimente an, die leider immer noch stattfinden würden. Zwar habe man früher gedacht, dass es sich bei Schrödingers Katze um ein Gedankenexperiment handeln soll und man gewissermaßen nur die Gedanken befreien müsste. Doch das sei ja wohl eine dreiste Lüge von skrupellosen Experimentatoren gewesen. Denn gerettet habe man ein reales schnurrendes, quicklebendiges Kätzchen.
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. AkzeptierenAblehnenWeiterlesen
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.