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Spektakulärer Plan: Regierung will Griechenland-Krise durch neuen Namen lösen

Tempel des Hephaistos
Tempel des Hephaistos. Er ist einer der besterhaltenen hellenischen Tempel. Das soll auch so bleiben. Foto: Eusebius / Lizenz: CC BY 3.0

Die Griechenland-Krise ist zurück, wenn sie denn je weg war, und verhagelt der beliebten Kanzlerin nun fast den Wahlkampf. Der griechische Finanzminister will offenbar noch einmal einen Finanzbedarf von 10 Milliarden Euro anmelden. Ein drittes Hilfspaket ist damit wahrscheinlich, auch ein erneuter Schuldenschnitt kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Bundesregierung plant nun, die Griechenland-Krise mit einer spektakulären Maßnahme zu lösen. Dies erfuhr die keinblatt.de von einem Vertrauten der Kanzlerin, der nicht genannt werden will. Griechenland soll nun nur noch unter der bislang selten gebrauchten langen Bezeichnung Hellenische Republik geführt werden. Die neue Kurzform ist dann Hellas, bekanntlich die Eigenbezeichnung Griechenlands. Die Griechen werden begrifflich zu Hellenen, das Adjektiv griechisch zu hellenisch.

Die Kanzlerin sei es leid, dass die Griechenland-Krise nicht aus den Schlagzeilen komme und die Leute seit Beginn der Euro- und Schuldenkrise immer mehr Abneigung gegen die gemeinsame Währung entwickelten. Werde Griechenland als amtliche Bezeichnung abgeschafft, gäbe es damit auch keine Griechenland-Krise mehr. Besonders regten die Kanzlerin schlechte Wortspiele auf, die zu beschämenden Schlagzeilen wie „Ihr Pleitevolk griecht nichts mehr“,  „Jetzt herrscht Griech!“ oder „Griecht am Boden, ihr Pleite-Griechen“ verarbeitet würden und fremdenfeindliche Ressentiments bedienten.

Einen Etikettenschwindel weise die Kanzlerin zurück. Ein neuer Name, der nicht belastet sei, würde Platz für Neues schaffen, Platz zum Atmen geben. Man denke nur an andere erfolgreiche Umbenennungen. „Aktion Sorgenkind“ heiße jetzt etwa „Aktion Mensch“, das klinge doch zehntausend Mal besser. „Raider“ habe man zu „Twix“ gemacht, Umbenennungen – eine Form des Marketings – seien damit längst etabliert, zitiert der Vertraute die Kanzlerin. Wichtig sei nur, dass der Ausdruck „Griechenland“ aus der Öffentlichkeit verschwinde, die meisten Leute würden ohnehin nicht mitkriegen, dass „Hellas“ das Gleiche wie „Griechenland“ sei oder es nach dem nächsten Vollrausch schon wieder vergessen haben.

Alle Behörden sollen angewiesen werden, nur noch die neuen Bezeichnungen zu verwenden. Den Medien könne man den neuen Namen natürlich nicht vorschreiben, man werde aber Empfehlungsblätter herausgeben. Es werde selbstverständlich niemand eingesperrt, wenn er weiterhin „Griechenland“ schreibe, aber die Kanzlerin werde natürlich einer Interviewanfrage eher wohlgesonnen sei, wenn die Medien ganz brav die neuen Bezeichnungen verwendeten.

Die Kanzlerin sehe nur positive Effekte. Sie habe inzwischen Angst, dass die Griechenland-Krise ihre Wiederwahl bei der übernächsten Bundestagswahl in acht Jahren gefährde. Das wolle und werde sie nicht hinnehmen, so der Vertraute.

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