Peter Hartz, ehemaliges VW-Vorstandsmitglied und Vater der nach ihm benannten Hartz-Arbeitsmarktreformen – was hat er gelitten. Immer wieder musste er seinen Namen in der Zeitung lesen und in den Nachrichten hören. Selten geschah dies in einem positiven Zusammenhang. Immerhin geht es um den Nachfolger der Sozialhilfe bzw. des Arbeitslosengeld II. Nur wenige rühmen sich damit, Hartz IV zu erhalten. Das Beziehen der Stütze wird sogar mit dem Verb hartzen verballhornt. Auch Politiker, vor allem aus dem linken Lager, finden die Hartz-Reformen und das Sanktionssystem (Kürzen der Stütze, wenn die Bezieher nicht richtig mitspielen) ungerecht und wollen sie am liebsten abschaffen.
Zumindest eine Umbenennung war Peter Hartz schon mehrere Male von den Regierenden in Aussicht gestellt worden. Es gab Wettbewerbe, die einen neuen Namen zum Ziel hatten. Doch, immer wenn Hartz IV kurz vor der Umbenennung stand, wurde das Vorhaben in letzter Minute fallen gelassen.
Peter Hartz erkannte, dass weiteres Warten wenig bringen würde. Vielmehr müsse er selbst handeln und seinen eigenen Namen ändern. Doch was in vielen Ländern mit dem nötigen Kleingeld leicht erledigt werden kann, ist in Deutschland nicht so ohne Weiteres möglich. Bei besonders despektierlichen Namen ließe sich zwar etwas machen. Aber Hartz fällt kaum in diese Kategorie und selbst wenn alle Voraussetzungen erfüllt wären – ein solches Verfahren ist aufwändig. Eine andere Möglichkeit ist eine Adoption.
Wie unzufrieden Peter Hartz mit seinem Namen ist, brachte er vor kurzem in einem Interview zum Ausdruck: „Hätte ich Leutheusser-Schnarrenberger geheißen, wäre mir das erspart geblieben.“
Sabine „Schnarri“ Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sich so über diese Aussage gefreut, dass sie sich spontan entschieden hat, das „Peterle“ zu adoptieren. Peter Hartz heißt jetzt Peter Leutheusser-Schnarrenberger. Alle sind nun zufrieden, zumindest fast alle. Die Bewohner des Harz (Mittelgebirge) wünschen sich trotz der Tatsache, dass ihr Name um einen Buchstaben abweicht, einen neuen Namen. Da gibt es doch sicherlich eine Möglichkeit: Schnarrenbergen oder so was.