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Reform der Bundesjugendspiele – Lindner ist dagegen: „Unsere Leistungs­gesellschaft darf keine Risse bekommen!“

Christian Lindner spielt Tennis
Christian Lindner (FDP) verliert beim Tennis. Sein Gegner: der Sportsgeist

Die Bundesjugendspiele werden mit dem nächsten Jahr reformiert. Zumindest für Grundschüler sollen dann mehr Bewegung und Spaß im Vordergrund stehen, nicht mehr der Leistungsaspekt. Aus einem Wettkampf wird ein bewegungsorientierter Wettbewerb.

Als Grund für die Änderung wird angegeben, dass weniger sportliche Kinder bei den Bundesjugendspielen Frust und Scham entwickelten und Demütigungen erleiden müssten.

Der Liberalen-Boss und Bundesfinanzminister Christian Lindner rennt gegen die Reform an und findet deutliche Worte:

Unsere Leistungsgesellschaft darf keine Risse bekommen! Auch Kinder müssen sich einem bedingungslosen Wettkampf stellen, bei dem sie hart und gerecht beurteilt werden. Später im Leben ist das ebenso unabdingbar, also müssen wir hier sofort anfangen. Wir brauchen mehr Sportsmänner und weniger Weicheier. Leistung muss sich weiter lohnen.

Wir haben seit der Niederlage bei der letzten und vorletzten Fußball-WM kein Spiel mehr gewonnen. Vor allem dürfen wir nicht den Wiederaufbau unserer Nationalmannschaft verspielen, indem wir das Fußballspiel noch spielerischer gestalten – ich meine, nicht mehr ernst nehmen. Dazu gehört, dass die kommenden Leistungsträger Ehrgeiz entwickeln und trainieren.

Doch die heutigen Kinder kucken nur auf ihr Smartphone. Letztens bin ich mit so einem Pascha zusammengestoßen und habe eine sehr schmerzhafte Rippenprellung erlitten, weil er ein Video im Querformat angeschaut hat und er daher zu breit war, um an mir vorbeizukommen. Ich habe voll die linke Seite seines iPhone abgekriegt. Ich habe daher sofort meine IT-Abteilung angewiesen, alle YouTube- und TikTokVideos mit FDP-Inhalten auf Hochkantformat umzustellen.

Nächstes Jahr findet in Deutschland die Fußball-EM statt und just zu diesem Zeitpunkt setzen wir dieses falsche Signal und verteilen dann wahrscheinlich nur Smileys im Spektrum von „freundlich“ bis „sehr freundlich“ an die Kinder statt klaren Punkten. Denn Punkte sind der Maßstab. Unsere Partei nannte man früher nicht ohne Grund „Pünktchenpartei“ – und manchmal fehlen uns ein paar Prozentpunkte zum Wiedereinzug in einen Land- oder den Bundestag. Ich hoffe, dass jetzt klargeworden  ist, dass es immer und ausschließlich um Punkte geht. Die Spiele können beginnen!