Die Entscheidung ist gefallen. Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird ins Ausland versetzt. Er übernimmt das bereits seit Längerem nicht besetzte Bistum Neuschwabenland in der Ostantarktika (siehe Karte). Papst Franziskus hofft, dass Tebartz-van Elst nun lernt, sich in Bescheidenheit zu üben.
Die überschaubare Anzahl dort lebender Katholiken und die imposante Landschaft würden dafür sorgen, dass der Bischof nun die wahren Werte der Schöpfung erkenne, so Papst Franziskus. Auch der Name Neuschwabenland passe, da die Schwaben ja als sparsam gelten.
Unter Katholiken wird die Entscheidung des Papstes als konsequent bewertet. Papst Franziskus sei selbst die stärkste bescheidene Kraft, die die Kirche seit Menschengedenken habe, heißt es aus Kirchenkreisen. Gleichzeitig zeige der Papst menschliche Wärme, indem er Menschen nicht herabstufe. Tebartz-van Elst bleibe ja Bischof. Seine Bezüge würden aber wegen der dort herrschenden geringeren Ansprüche „angepasst“.
Erst kürzlich waren neue belastende Details über den überteuerten Limburger Bischofssitz bekannt geworden. So sollen die Baukosten noch einmal deutlich höher liegen. Bisher war man von 31 Millionen Euro ausgegangen. Ein Teil des Geldes soll dabei aus mindestens einer kirchlichen Stiftung stammen.
Wann Tebartz-van Elst seinen neuen Amtssitz im ewigen Eis (siehe Foto) beziehen wird, ist noch nicht entschieden. Zunächst müsse das leer stehende Gebäude saniert werden. Anbauten wie eine Privatkapelle werde es keinesfalls geben, mehr als ein neuer Anstrich und ein heizbares Bett seien nicht drin, heißt es aus päpstlichen Kreisen.