Die Pannenserie bei der Bundeswehr reißt nicht ab. Erst wurde bekannt, dass das Standardgewehr, das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch, wegen massiver Präzisionsprobleme ausgemustert werden soll. Dann mussten zehntausende Gefechtshelme wegen einer defekten Schraube aus dem Verkehr gezogen werden. Die Schraube, deren Funktion darin liegt, den Helm so zu justieren, dass er nicht zu locker sitzt, ist nicht ausreichend gegen Splitter geschützt.
Nun die nächste Panne: Bei der letzten Großlieferung von Kampfanzügen gibt es ein massives Qualitätsproblem. Die Nähte der Hosen können sich auflösen und die Soldaten ihre Hosen verlieren. Einige Soldaten standen bereits nach einer Übung ohne schützendes Beinkleid da.
Falscher Faden verwendet: Hosen lösen sich regelrecht auf
Eine Überprüfung ergab, dass als Naht versehentlich ein OP-Faden verwendet wurde. Dieser hat die Eigenschaft, dass er sich nach einiger Zeit selbständig auflöst. Dies ist bei medizinischen Eingriffen auch ausdrücklich gewünscht, der Faden wird dann nach Abheilung der Wunde vom Körper abgebaut. Bei Kleidung ist es fatal, hier reicht eine feuchte Umgebung gepaart mit Körperschweiß aus, um den Faden brüchig werden zu lassen.
Angeblich liegt ein Missverständnis bei der Bestellung vor. Die letzte Marge an Nähfaden für die Produktion wurde im Rahmen der „Operation Leyensturm“ bestellt. Hier wurde möglicherweise von der Bestellabteilung angenommen, dass damit OP-Faden für die Bundeswehr-Krankenhäuser gemeint sei. Möglicherweise handelt es sich jedoch um eine fadenscheinige Ausrede.
Volker Wehrle, Generalinspekteur der Bundeswehr, soll nach keinblatt.de-Informationen auf den erneuten peinlichen Zwischenfall mit einem cholerischen Anfall reagiert und mit bereits gefährlich rutschender Hose gebrüllt haben: „Himmel, Arsch und Zwirn! Bin ich hier nur von Idioten umgeben?“