Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat mit einer Aussage für Empörung gesorgt. Vor Mitgliedern des Neokatechumenalen Weges, einer konservativen katholischen Bewegung, sagte Meisner am vergangenen Freitag: „Eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien.“
Inzwischen hat sich Meisner für seine missverständliche Aussage entschuldigt. Es sei anders gemeint gewesen. Selbstverständlich sei jede Familie und jedes Kind gleich viel wert, so Meisner. Es gehe ihm nur um eine mathematische Darstellung der Realität. Katholiken würden einfach erheblich weniger Kinder in die Welt setzen als muslimische Familien. Eine Ausnahme seien aber die Mitglieder des Neokatechumenalen Weges, die durchaus schon einmal zehn kleine Schreihälse hätten, trotz Pille, trotz Pille danach, trotz Lümmeltüte, trotz Spirale und trotz oder vielleicht auch wegen des Unterschichtenfernsehens. Außerdem habe er, Meisner, immer wieder betont, dass er muslimische Familien für ihren Kinderreichtum wertschätze.
Wenn aber eine neokatechumenale Familie für dreimal mehr Kinder sorge als selbst eine geschätzte muslimische Familie, dann liege ihre Gebärrate halt dreimal höher, und sie leiste damit rein mathematisch dreimal mehr als eine muslimische. „Gehet hin und vermehret euch!“, sei der biblische Auftrag. Die Mathematik könne auch er, Meisner nicht ändern, das sei die Sprache Gottes und diese sei unveränderlich. Um die Bevölkerungsexplosion voranzutreiben und damit einer Vergreisung entgegenzuwirken, die besonders unter den Kirchenführern und den beiden Päpsten weit fortgeschritten sei, holt Meisner aus, bräuchte es Kinder, Kinder und noch mal Kinder. Also dreimal mehr Kinder. Auch so sei es gemeint gewesen. Am Zölibat werde aber nicht gerüttelt, stellt Meisner klar, da wir, die Alten, ohnehin nur wenig zur Erfüllung des göttlichen Vermehrungsauftrages beitragen könnten.