Da sei Gott ein bisschen zu weit gegangen, gibt der Heilige Vater zu. Im Neuen Testament sei es dann besser geworden, hier erwuchs der Gott der Nächstenliebe, der „liebe Gott“. Die Bibel sei aber als Gesamtkunstwerk zu sehen. Es stamme vom allmächtigen und vollkommenen Gott, dessen Wort gelte und der sein weites Spektrum zeige. Ein wenig Donnergrummeln und ein geringfügiges Drohen mit der Hölle, in der es bekanntlich kein Nintendo und kein KiKa gebe, schade den Kinder übrigens auch nicht, fügte Papst Franziskus an. Der Papst kennt sich mit Kindererziehung aus.
Wieder einmal ist es in Deutschland zu einem unfassbaren Fall von Kindesmisshandlung gekommen. Eine Mutter, die alleinerziehende 24-jährige Svenja R. aus Berlin Lichtenberg, steht unter dem dringenden Tatverdacht, ihren zweijährigen Sohn schwer misshandelt zu haben. Mehreren Freunden und Bekannten war bei Besuchen immer wieder aufgefallen, dass sich die Mutter zwar liebevoll um ihr Kind kümmerte. Der kleine Philipp bekam regelmäßige Mahlzeiten, erhielt Zuwendung, und auch an Sauberkeit fehlte es nicht. Die Mutter nahm ihr Kind mit nach draußen – zum Einkaufen, aber auch zum Spielplatz hinter dem Haus. Der kleine Philipp liebt die große hölzerne Lokomotive und den Sandkasten mit dem schönen grünen Sonnensegel. Termine beim Kinderarzt ließ die Mutter auch keine verstreichen. Von Verwahrlosung kann also keine Spur sein, man könnte in Frau R. fast die perfekte Mutter sehen. Das aber war offenbar alles nur Fassade. Denn immer wieder musste der Besuch geschockt zusehen, wie der kleine Philipp von seiner Mutter zum Schlafen in ein mit Gitterstäben versperrtes Bettchen verfrachtet wurde.
Es kommt noch schlimmer. Ebenso wurde das Kind immer wieder stundenweise in eine ebenfalls vergitterte Einrichtung mit Bodenplatte gesteckt, in der es ähnlich herumlaufen konnte wie ein Häftling bei Hofgang im Gefängnis.
Die Freunde sind fassungslos. Maria M. (Name von der Redaktion geändert), eine Freundin der Mutter seit frühen Schultagen, hat nun die Mutter angezeigt. Das Jugendamt reagierte erfreulicherweise schnell und hat den kleinen Philipp erst einmal bei Pflegeeltern untergebracht. Dort erholt er sich von seinem schweren Trauma.
Die junge Mutter erlitt, als das Kind ihr entzogen wurde, einen schweren Nervenzusammenbruch. Zu ihrer Verteidigung sagte sie, sie habe sich nichts Böses dabei gedacht und die Misshandlungswerkzeuge, die sie als Gitterbett und Laufstall bezeichnete, im Internet bestellt. Die Behörden glauben ihr kein Wort. Die Frau soll nun auf ihren Geisteszustand untersucht werden.
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