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Deutscher Mathematikstudent in Türkei verhaftet – da er Lehrbuch mit griechischen Buchstaben im Gepäck hatte

Gefägnis
So kein ein Türkei-Urlaub enden! Lizenz: Public Domain

Erneut ist ein Deutscher in der Türkei verhaftet worden. Dieses Mal traf es einen Studenten der Mathematik. Holger Euler (23) wollte nach Angaben seiner Familie in der Türkei Urlaub machen und am Strand ein wenig Mathematik pauken. Er konnte offenbar bei einem Last-minute-Angebot nicht widerstehen und hatte 14 Tage an der Türkischen Riviera gebucht. Heute war sein letzter Urlaubstag. Beim Flughafen-Check-in wurde Euler von der türkischen Polizei verhaftet. Der Vorwurf: In seinem Gepäck hatte die Security ein Lehrbuch mit griechischen Buchstaben gefunden.

Spionage- und Terrorverdacht

Griechenland ist der Erzfeind der Türkei. Folgerichtig bestehe der Verdacht, dass Euler ein Spion sei, der im Auftrag der griechischen Regierung arbeite, so ein Sprecher der türkischen Regierung. Noch schlimmer: Auch gebe es Hinweise auf die Mitgliedschaft oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Wer für griechische Interessen arbeite, sei ganz klar ein Feind der Türkei, hieß es. Feinde wollten der Türkei schaden, um sie dann einfacher zerstören zu können. Das sei klarer Terrorismus, so die offizielle Stellungnahme.

Erneute Verschärfung der Reisehinweise?

Euler sitzt nun in Untersuchungshaft, die in der Türkei bis zu fünf Jahre dauern kann. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich empört und will nun über eine nochmalige Verschärfung der Reisehinweise nachdenken. Aufgenommen soll eine Empfehlung, dass wenn man schon unbedingt in die Türkei reisen wolle, Flüge nur One-way buchen sollte. „Man muss ja das Geld nicht mit vollen Händen zum offenen Fenster hinauswerfen, das tun ja wir sch… Ich meinte, wir sparen, und das mit Erfolg. Und damit das so bleibt, bitte ich Sie bei der Bundestagswahl um beide Stimmen für die SPD. Sie wollen außerdem sicher nicht, dass Frau Dr. Merkel in Zukunft mit Freunden Erdoğans regiert, nicht?“ Fragen, wer diese Freunde seien, wollte Gabriel nicht weiter kommentieren, da ein Hubschrauber wartete, der ihn zu einer Wahlkampfveranstaltung brachte.

Derzeit sitzt ein gutes Dutzend Deutscher aus politischen Gründen in der Türkei in Haft.

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Wissenschaft/Bildung

Unberechenbar: Mathematiker findet Ende von Pi

Tafel
Das Einfache ist manchmal einfach kompliziert. Foto: Irish Typepad / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Es ist die vielleicht berühmteste Zahl der Welt, die ominöse Kreiszahl Pi, vor dem Computerzeitalter meist als π geschrieben (heute sind viele zu faul, den richtigen Code für den griechischen Buchstaben π erst herauszukramen, daher „Pi“).

Pi beschreibt das Verhältnis von Kreisumfang zu seinem Durchmesser und erlaubt so spannende Berechnungen wie Kreisumfang und Kreisfläche.

Praktisch jeder kennt ihre ersten Ziffern:

3,141592653…

Heute weiß man, dass Pi eine irrationale und transzendente Zahl ist. Es soll in ihr keine Regelmäßigkeiten geben, die Werte der Dezimalstellen sind quasi zufällig verteilt.

Dr. Dr. Walter von Abakcoviz, Professor für Mathematik, ist bei seinen Berechnungen, die er seit Jahren durchführt und die von sieben Computern unterstützt werden, nun auf ein Kuriosum gestoßen. Bislang waren die ersten zehn Billionen Dezimalstellen von Pi bekannt. Abakcoviz rechnete weiter und weiter. Nach rund 14 Billionen Dezimalstellen dann die Sensation.

„Pi hörte einfach auf. Es ging einfach nicht mehr weiter. Die letzten zwölf Stellen von Pi sind:“

… 342973427642

„Danach kamen keine Nullen oder irgendwelche regelmäßigen Muster. Es ging auch nicht wieder von vorne los, sonst hätte ich wenigstens weiterrechnen können. Nein, es kam einfach nichts mehr!“

Dass Fehler in seiner Software bzw. in seinen Berechnungen enthalten sein könnten, schließt Abakcoviz aus. Er habe sich noch nie in seinem Leben verrechnet. Auch Hardwareprobleme könnten es nicht sein, ebenso wenig Restriktionen im Mikroprozessor oder Speicher. Erstens einmal ging es exakt an dieser Stelle auf keinem seiner einzelnen Computer, die auf unterschiedlichen Systemen laufen, mehr weiter, so der Professor.

Zweitens würde es ihm nicht mal gelingen, mit dem Bleistift auf einem – leeren (!) – Stück Papier weitere Ziffern hinzufügen, nicht mal Nonsensziffern oder Smileys. Er spürte eine unüberwindbare Blockade. „Wenn das nicht Beweis genug ist.“

„Pi hat ein Ende“, da ist sich der Professor sicher. Praktische Auswirkungen für unser Leben habe das kaum, so der Professor, da die ersten 14 Billionen Ziffern, notfalls auch die ersten zehn, für Berechnungen in aller Regel völlig ausreichend seien. Allerdings sei es eine hochspannende Sache. Der Professor holt aus: „Stellen Sie sich vor, Sie schalten Ihre Fernsehserie, die als Endlosserie konzipiert ist, nehmen wir mal die Lindenstraße, ein und wollen mit zittrigen Händen und voller Spannung sehen, wie es weitergeht. Und dann kommt einfach nichts, die Serie ist einfach aus. Mittendrin! Das hätte doch was Befremdliches, Gespenstisches“, fügt der Professors an, „Aus, vorbei! Sie könnten dann allenfalls nur wieder mit Folge 1 anfangen. Aber wer würde das schon wollen?“