Der 43-jährige Brite John D. ist fanatischer Anhänger der britischen Monarchie. Als Kate und William ihren zweiten Nachwuchs präsentierten, flippte John regelrecht aus. Wie zuckersüß die Prinzessin doch sei, kommentierte er. Bis feststand, wie die Thronfolgerin heißen wird, konnte John kaum ein Auge zudrücken.
Endlich wurde der Name im TV bekanntgegeben: Charlotte Elizabeth Diana. Was für ein schöner Name! John war nicht zu halten und lief jubelnd unzählige Male um sein bescheidenes Häuschen in der Londoner Vorortsiedlung. Als er sich wieder etwas gefangen hatte, setzte er sich erneut vor seinen Fernseher. Er hätte es nicht tun sollen. Jede Königshaus-Berichterstattung wird auch mal unterbrochen. Konkret liefen im TV inzwischen Auslandsnachrichten. In Syrien war eine IS-Terrormiliz angegriffen worden, dabei waren auch Zivilisten ums Leben gekommen. Darunter auch einige Kleinkinder. Es waren fürchterliche Bilder zu sehen.
Noch einigermaßen gefasst, sagt John: „Wie soll ich mich über eine kleine Prinzessin freuen, wenn andernorts unschuldige Kinder sinnlos in Kriegen sterben?“, schluchzte er, „Die Prinzessin ist nicht mein Kind. Die Royals, die leben in dem kleinen Teil der Welt, der friedlich ist. Das Mädchen hat einfach Glück, in dieser reichen behüteten Oase aufwachsen zu dürfen, mehr nicht. Solange Menschen sich in Kriegen gegenseitig abschlachten, gibt es keinen Grund, sich über ein Kind zu freuen, das nicht mal das eigene ist und zu dem man keine echte Beziehung hat und auch nie haben wird. Die Prinzessin ist weit weg – mindestens so weit weg wie Syrien. Das Schicksal von Menschen, die in Kriegen umkommen oder an Hunger sterben, muss einem so gesehen noch viel näher gehen.“ – Dann kamen wieder die grausamen Fernsehbilder hoch und John brach mit einem heftigen Weinkrampf zusammen. Es ist kein Tag der Freude.