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Gustl Mollath wird Chefaufklärer in Modellbau-Affäre

Gustl Mollath
Gustl Ferdinand Mollath. Foto: Michael Förtsch / Lizenz: CC BY 3.0

In der Modellbau-Affäre von Staatskanzleileiterin Christine Haderthauer (CSU) bahnt sich eine Sensation an. Der Modellbau-Untersuchungsausschuss macht nun Gustl Mollath, der gestern in einem Revisionsprozess freigesprochen worden war, zum Chefaufklärer.

Haderthauer hatte zusammen zwei Partnern die Firma „Sapor Modelltechnik“ gegründet, die von Psychiatrie-Insassen hochwertige Modellautos zusammenbauen ließ. Die Mitarbeiter erhielten nur einen sehr geringen Lohn von etwa 200 Euro im Monat, obwohl die Modellautos Spitzenpreise von mehreren Tausend Euro erzielten. Ihr Mann Hubert war als verantwortlicher Psychiater Leiter der „Arbeitstherapie Modellbau“ und übernahm später den Geschäftsanteil seiner Frau.

Den Haderthauers wird unter anderem Betrug beim Verkauf der Firma vorgeworfen. Der Käufer behauptet, ihm wäre mindestens 1 Million Euro vorenthalten worden. Auch heißt es, der Dreifachmörder R. S., der Kopf der Modellbauer, habe mehrfach den Hochsicherheitstrakt unter fragwürdigen Umständen verlassen dürfen – für Abendessen und einen Messebesuch. Hier könnte eine Gefahr für die Allgemeinheit bestanden haben.

Der Leiter des Modellbau-Untersuchungsausschusses, Hubertus Kutscher, erklärt, mit Mollath habe man die Idealbesetzung gewonnen. Mollath habe selbst Erfahrung in der geschlossenen Psychiatrie gemacht und kenne die Vorgänge wie kaum ein anderer. Er sei besonders unnachgiebig und habe das Potenzial, mit seiner Beharrlichkeit auch größere Verschwörungen aufzudecken. Dazu komme sein großes Wissen im Automobilbereich, er habe ja früher selbst eine Kfz-Werkstatt betrieben. Das Wichtigste jedoch sei, dass das Ziel der Rehabilitation erreicht werde. Sowohl das deutsche Strafrecht als auch die forensische Psychiatrie hätten zum eigentlichen Ziel, Menschen nach Verbüßung ihrer Haft oder nach ihrer erfolgreichen Behandlung (Heilung) wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Sie sollen wieder an den üblichen gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen und damit auch einer Arbeit nachgehen. Rehabilitation sei neben Sühne und Prävention die wesentliche Säule. Die Redaktion wünscht Gustl Mollath viel Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit!

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Schrecklicher Verdacht: Ist Mollath Franke?

Gustl Mollath
Whistleblower Gustl Ferdinand Mollath. Nach ersten entlastenden Hinweisen gibt es einen neuen ungeheuerlichen Verdacht. Foto: JG-NF / Lizenz: CC BY 2.0

Gustl Ferdinand Mollath ist frei. Sieben Jahre war er in der geschlossenen Psychiatrie, früher sagte man Irrenanstalt dazu. Es spricht vieles dafür, dass Mollath geistig völlig normal ist, dass er Opfer eines Komplotts ist, dass er weder gemeingefährlich ist noch die ihm vorgeworfenen Taten (die Ehefrau an nicht einheitlichen Wochentagen verprügelt, Reifen von Fahrrädern aufgeschlitzt, die verbotswidrig unter dem Dach der Gemeinschafts-Fahrradgarage herausragten) je begangen hat. Vielmehr hat er offenbar ein kriminelles Netzwerk von Schwarzgeldverschiebungen in einer irren Größenordnung aufgedeckt. Mollath war dann derart gefährlich für die herrschende Elite, quasi ganz gemein gefährlich, dass man ihn einfach wegsperren musste. Immer wieder und wieder verbreitete er seine Verschwörungstheorie vom schwarzen Geld, er konnte nicht anders. Der Mann, der zu oft musste. Heute weiß man, Mollath ist Whistleblower und Pflanzenzüchter.

Nun aber gibt es einen neuen, schrecklichen Verdacht: Ist Gutl Mollath etwa Franke? Dem Dialektforscher Dr. Sauerbier ist in Mollaths Aussprache diese fürchterliche Konsonantenschwächung aufgefallen, wie sie für das Fränkische typisch ist. Aus t wird d, aus k wird g. Dazu kommen ein rollendes r und ein Verschleifen von Wortendungen. Beides ist berüchtigt dafür, die Ohren der Zuhörer auf eine schwere Probe zu stellen. Sauerbier hatte bereits früher anhand bestehender Tonaufzeichnungen gewisse Eigenheiten wahrgenommen. Diesen ging er beim ersten Interview Mollaths in Freiheit nach. „Ich bin da an einer heißen Sache dran“, wird Sauerbier zitiert.

Auch liefern biographische Daten Mollaths, die als Geburtsort „Nürnberg“ ausweisen, starke Hinweise für diese ungeheure These. Wenn man nun auch noch beweisen könnte, dass Mollath seine frühe Kindheit im Nürnberger Raum verbracht hat, dann wären die letzten Zweifel beseitigt. Einmal Franke, immer Franke.

Den Autor treiben übrigens keine Abneigungen gegen Franken, des Autors Vater ist selbst in Nürnberg geboren.