Rollstuhlfahrer kennen das Problem: Eine normale Rolltreppe ist allenfalls von sehr geübten und sicheren Fahrern zu bewältigen, und die Benutzung erfordert viel Mut. Fahrstühle dagegen sind nicht überall vorhanden. Sie sind in Errichtung und Wartung außerdem extrem teuer und störanfällig.
Rollbänder, die ohne Stufen auskommen, können zwar eine Alternative sein. Doch ihr Einsatz ist nur an wenigen Orten möglich, da ihnen bei der Steigung enge Grenzen gesetzt sind.
Das US-amerikanische Unternehmen Escalator BS Inc. hat jedoch jetzt eine hochinteressante Alternative entwickelt. Die Rolltreppe mit extragroßen Stufen. Die Stufen sind so groß, dass ein normaler Rollstuhl oder auch ein Kinderwagen sicher in der Waagerechten Platz finden. Die Rolltreppe mit den supergroßen Stufen, die mit einer Stufenhöhe von rund 70 cm und einer Stufentiefe von rund 1,20 Metern etwa dreimal so groß wie üblich sind, vereint damit die Vorteile von Rolltreppe, Rollband und Fahrstuhl.
Der Chef der Gelsenkirchener Verkehrsgesellschaft (GVG), Herbert Kaiser, ist von dem neuen System begeistert. Langfristig will Kaiser bei Neubeschaffungen sowie bei Ersatz altersschwacher Rolltreppen auf das neue System setzen und Millionen einsparen. Denn im Gegenzug könnte auf Fahrstühle verzichtet werden. Aus anderen deutschen Städten, etwa München, Berlin und Hamburg, gibt es ähnliche Überlegungen.