Kategorien
Allgemein Bräuche und Mythen Religion

Standesamt lehnt Kirchenaustritt ab – weil Mann mehrere Jesus-Tattoos hat

Mann mit Jesus-Tattoos
Das Standesamt nimmt Christian Müller nicht ab, dass er mit der Kirche nichts mehr zu tun haben will

Das war aber ein satanischer Schock. Christian Müller (Name von der Redaktion geändert) aus dem beschaulichen Städtchen Stubenalmbach (Oberbayern) wollte aus der römisch-katholischen Kirche austreten. Grund seien die vielen Missbrauchsfälle, deren Aufarbeitung stocke, so Müller. Auch die jüngste Äußerung des Papstes zu Frauen stieß Müller sauer auf. Papst Franziskus hatte gesagt: „Frau ist fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe – deshalb ist die Frau wichtiger als der Mann.“ Mit diesem Reduzierung kann Müller nichts anfangen.

Standesamt lehnt Antrag ab

Doch die Mitarbeiterin des Standesamtes lehnte sein Anliegen ab, das er persönlich vorgetragen hatte. Ihr waren mehrere Jesus-Tattoos aufgefallen, die Müllers Arme und weitere Körperteile zieren. „Wer so offensiv Werbung für unseren Herrn Jesus Christus mit sich rumträgt, lässt die Ernsthaftigkeit des Antrags auf Kirchenaustritt vermissen. Daher kann dem Antrag nicht entsprochen werden“, wurde er barsch abgewiesen. Auf die Frage, was er denn unternehmen solle, wurde ihm gesagt. „Bleiben Sie einfach in der Kirche. Oder kommen Sie ohne Jesus-Tattoos wieder.“

Müller kann es nicht fassen. „Ich glaube ja weiterhin an den Erlöser Jesus Christus. Dazu muss ich in keiner Kirche sein. Ich kann auch ohne irgendeine Organisation ein guter Christ sein und in den Himmel kommen.“

Die Tattoos will Müller nicht weglasern lassen. „Das sehe ich gar nicht ein, das ist Blasphemie.“

Dass er nur Geld sparen wolle durch Wegfall der Kirchensteuer, weist Müller mit aller Entschiedenheit zurück. Das sei allenfalls ein netter Nebeneffekt, sagt er bei einem Interview in seiner Wohnung. In diesem Moment wackelt das große Kruzifix in seinem Wohnzimmer bedenklich. Mir als Reporter läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

Müller hat nun schriftlich Beschwerde eingelegt und will erst einmal abwarten. Seinen Anwalt hat er vorsichtshalber bereits informiert.

Kategorien
Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Sport Szene

Tattoos machen Fußballspieler immer schlechter. Bis zu 16 kg Tinte im Leib bremsen massiv!

Cristian Ramírez
Reichlich tätowierter ecuadorianischer Fußballspieler Cristian Ramírez. Foto: Dimka Pukalik / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Tattoos sind mega-„in“. Doch Mediziner und Trainer warnen vor dieser Unsitte. Manche Fußballer sind inzwischen wandelnde Picassos. Das Problem dabei: Zwar ist ein kleinflächiges Tattoo kein allzu großes Problem, doch die Tinte ist generell schwer, was bei größeren Flächen zum Problem wird. Bei Tätowierungen, die an die gesamte Körperfläche grenzen, werden bis zu 16 Kilo Tinte benötigt, die dauerhaft im Körper verbleiben. Dieser Gewichtszuwachs kostet massiv Tempo im Sprint.

Bundestrainer Jogi Löw, der sich gerade den Spruch „Rücktritt? No! Ich mach’ nur Fallrückzieher auf’m Platz“ auf den Hals tätowieren ließ, warnt vor Tattoos zumindest in der aktiven Karriere. Sie kosteten Spielstärke und Speed. Aber Jogi Löw hat auch warme Worte, Tattoos hätten den Vorteil, den Gegner abzulenken. „Doch wenn alle Spieler tätowiert sind, dann hebt sich dieser Vorteil wieder auf“, so der Kulttrainer und Geschichtsbuch-Weltmeister. Von einem Tattooverbot will Jogi Löw aber nichts wissen, zu gerne hört er das beruhigende Summen der Tätowiermaschine. „Wie Musik“, so schwärmt der Bundestrainer. „So, Sie entschuldigen mich, ich muss mich auf unsere nächste Niederlage vorbereiten“, so Löw.

Kategorien
Kriminalität Religion Szene Verkehr

Hells Angels gegen Kopftuchverbot

Biker mit Kopftuch
Das soll so bleiben: Biker mit Kopftuch. Foto: psyberartist / Lizenz: CC BY 2.0

Die Hells Angels haben sich bei ihrem alljährlichen Drei-Satans-Treffen im Hamburger St.-Pauli-Kloster gegen ein allgemeines Kopftuchverbot ausgesprochen.

„Die Haare verfilzen bei 160 km/h“, meint Iwan, „und sieh dir mal Joe an, seit der bei Pegida mitmacht, fährt er oben ohne, und was ist jetzt? Vollglatze!“

Eine weitere Forderung an die große Politik ist eine Zerschlagung von Großkonzernen. Man brauche schließlich Aufgaben, bei denen man mit eigener Erfahrung und Tatkraft mithelfen könne, so ein Hells-Angels-Sprecher.

Ebenso wurde eine Entbürokratisierung für die Ausstellung von Angelscheinen gefordert.

Auch gab es eine Entscheidung in eigener Sache: In den Clubnamen wird ein Apostroph eingefügt. Es heißt ab sofort „Hell’s Angels“. Da nun Abertausende Tattoos ergänzt werden müssen, erhofft man sich eine Verbesserung der Auftragslage für Tattoo-Studios.