Dass Queen Elisabeth II. eine glühende EU-Verehrerin ist, ist kein Geheimnis. Natürlich darf sie sich nicht direkt in die Politik einmischen. Aber dennoch kann sie ihre Meinung ausdrücken – und sei es nur durch ihre Hutauswahl. So trug die Queen bei der Eröffnung der Sitzungsperiode im britischen Unterhaus 2017 einen Hut in den EU-Farben. Die Botschaft war für Beobachter klar, die Queen wollte und will einen EU-Austritt verhindern.
Aber sie hat noch mehr Möglichkeiten. Das dienstälteste Staatsoberhaupt der Welt wird dieses Jahr 93 und obwohl die Briten wissen, dass Elisabeth nicht mehr ewig Königin bleibt, fürchten die Briten nichts mehr, als dass ihre frenetisch verehrte Queen abdankt. Nun hat die Queen angekündigt, wenn da gewisse Politiker den Verstand verlieren würden, sie in den Ruhestand ginge. Sie nannte keine Namen, aber allen ist klar, was sie meint.
Der logische Nachfolger wäre ihr Sohn Prinz Charles, der ewige Thronfolger. Er würde König werden, wenn er nicht verzichtet. Doch rein formal wäre es möglich, dass seine Frau, die im Volk unbeliebte Herzogin Camilla Parker Bowles dann zur Königin erhoben würde. Genau auf diese Möglichkeit wies die Queen hin. Sie werde sich dafür einsetzen, ihr Sohn mache ohnehin das, was sie sage.
EU-Austritt kompakt: Derzeit befindet sich Großbritannien in einer verzwickten Lage. Premierministerin Theresa May (Tories) will Großbritannien um jeden Preis aus der EU führen, weil es das Volk beim Referendum so entschieden hat. Doch der mit der EU ausgehandelte Austrittsvertrag fand im Unterhaus keine Mehrheit. Ein weiteres Referendum lehnt May ab. An Nachverhandlungen hat die EU kein wirkliches Interesse, auch wird die Zeit langsam knapp. Wohl nur um Nuancen könnte die EU Großbritannien noch entgegenkommen. Der worst case wäre ein ungeordneter EU-Austritt Großbritanniens, der sehr negative wirtschaftliche Folgen für Großbritannien , aber auch für die Weltwirtschaft haben dürfte.