Ist das jetzt die Wende in der alten Streitfrage „Fleisch essen oder lieber vegan leben“ zugunsten der Fleischliebhaber? Offenbar ja. Bislang ging man davon aus, dass Fleisch schädlich sei und dass man sich besser vegetarisch oder vegan ernähren sollte.
Doch Prof. Dr. Wolfgang Esser von der Universität Gütersloh hat eine neue Studie präsentiert, die eine gewaltige Sprengkraft hat. Der Wissenschaftler hat jahrelang Daten gesammelt und behauptet, oft würde die Frage falsch gestellt, der falsche Blickwinkel eingenommen. Er sei sich nun sicher, Karnivoren lebten länger.
So könnten Schweine in der Natur 10–15 Jahre alt werden. Schweine, die sich dafür entscheiden, dass sie geschlachtet werden, werden in der Regel schon nach 6 Monaten dem Metzger vorgestellt. Bei Hühnern ist es ähnlich: Sie könnten ein Lebensalter von 8 Jahren erreichen. Wenn sie sich dagegen für den Schlachter aussprechen, leben sie nur 5–6 Wochen. Bei Rindern ein ähnliches Bild: Natürliche Lebenserwartung in der Natur: 20 Jahre, Lebenserwartung für diejenigen, die es bevorzugen, verputzt zu werden: 18–24 Monate.
Das is(s)t eine überzeugende Faktenlage, die auf logischen Gründen basiert: Wenn jemand geschlachtet wird, passiert das natürlich immer vor dem natürlichen Tod. Also leben die Gegessen-Werdenden immer kürzer. Das ist mathematisch beweisbar, in Grunde braucht es dazu keine Studien.
Ungerechtfertigter Vergleich? Nein!
Nun könnte man aber noch einwenden, hier würden Verhaltensweisen von Menschen und Tieren verglichen, also quasi Äpfel mit Birnen. Aber Dr. Esser wendet ein: In Kulturen, in denen es Kannibalismus gebe, würden auch die Verspeisten nicht so alt wie diejenigen, die selbst Fleisch konsumierten.
Dr. Esser: „Sie können getrost Fleisch essen. Das ist ungefährlich. Lassen Sie sich aber nicht aufessen. Die Kunden von Armin Meiwes (Rotenburg) wissen, wovon sie sprechen. Nun gut, eher sprachen!“