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Kampf gegen Werbeblocker: Weiterlesen nur nach Beantwortung inhaltlicher Fragen zur Werbung möglich

Werbeblocker
So könnte es in Zukunft ausschauen. Schnorrer, die sich der Werbung entziehen, haben kaum mehr eine Chance (Bildmontage durch keinblatt.de)

Die großen Medienportale wollen nicht nur juristisch gegen Werbeblocker wie Adblock Plus vorgehen, sondern auch durch innovative technische Maßnahmen.

Ein Sprecher der Organisation „Verband des Qualitätsjournalismus“ spekuliert darauf, dass auch nach dem angestrebten Verbot der parasitären und gefährlichen Werbeblocker viele Nutzer diese weiterhin einsetzen würden, auch wenn sie dann nicht mehr offiziell von den Browserherstellern zum Herunterladen angeboten werden dürften.

Bisherige Maßnahmen, die etwa das Lesen von Artikeln behindern oder einschränken würden, wenn ein Werbeblocker lokalisiert werden, seien nicht ausreichend, so ein Sprecher. Immerhin ließen sich auch diese umgehen, indem die Abfrage selbst blockiert werde.

Daher werde man zu weitergehenden Maßnahmen greifen. Wer mehr als die Überschrift und den Lead (Vorspann) lesen möchte, müsse in Zukunft eine inhaltliche Frage zur Werbung beantworten. Diese beziehe sich auf die dazu eingeblendete Werbung. Eine Beantwortung sei nur möglich, wenn man sich den Werbefilm oder die Anzeige gut angeschaut habe, so der Sprecher. Um einfaches Raten zu verhindern, solle es keine einfachen Multiple-Choice-Fragen mit wenigen Auswahlmöglichkeiten geben, sondern man müsse einen Zahlenwert oder ein Wort als Volltext eingeben, das man nur aus der dazugehörigen Werbung erfahren könne. Im Internet kursierende Listen mit Lösungen werde es nicht geben, da man plane, mit einem raffinierten System dynamische Werbung einzusetzen. So sei es beispielsweise denkbar, einen per Zufallsgenerator generierte Zahlencode (sogenanntes Artikelticket) in einem Werbefilm an einer wiederum zufälligen Stelle einzublenden, führt der Sprecher aus. Die richtige Antwort sei dann jedes Mal eine andere.

Wer das nicht möchte oder wem das zu umständlich sei, dem stünden selbstverständlich weiterhin die Bezahlabos und die kostenpflichtigen Premiumdienste zur Verfügung.

keinblatt.de wird vorerst auf diese neuen Maßnahmen verzichten. Es wird zwar empfohlen, Werbung per Werbeblocker-Ausnahmedefinition zuzulassen, aber das geschieht auf freiwilliger Basis und wird auch nicht durch nervende oder blinkende Hinweise begleitet.