Es ist der Albtraum jedes Versicherten, also jedes Menschen in Deutschland: Die Versicherung zahlt nicht. Gerade bei höheren Schadensfällen kann eine solch verweigerte Zahlung existenzbedrohend oder gar existenzvernichtend sein.
Doch genau gegen dieses Horrorszenario wird man sich in Zukunft versichern können. Die bekannte Mitteldeutsche Versicherung (MiDeVe) hat angekündigt, noch dieses Jahr ein Produkt auf den Markt zu bringen, mit dem man den Fall absichern kann, dass eine Versicherung die Zahlung verweigert. In diesem Fall übernimmt dann diese spezielle „Versicherung gegen Versicherungsnichtleistung“ (VggVnL) die Zahlung.
Pressesprecherin Silvia Könnemann freut sich, dass es auch im Versicherungsgewerbe weiterhin gelänge, innovative und sinnvolle Produkte zu entwickeln, die von den Versicherten gebraucht und angenommen würden.
Die Prämie hänge von den bestehenden Versicherungen ab. Je mehr Policen man habe und je mehr diese abdeckten, desto höher werde die Prämie logischerweise ausfallen.
Horst Überkraut vom Bund der Versicherten schlägt allerdings auch kritische Töne an. So würde die Versicherung gegen Versicherungsnichtleistung nur dann in die Leistung treten, wenn der Versicherte alles richtig gemacht habe, also der Schadensfall tatsächlich beim Urversicherer abgesichert war, rechtzeitig gemeldet, ordnungsgemäß beschrieben wurde und gegebenenfalls Einspruch gegen die Nichtleistung eingelegt worden war, der dann ebenfalls abgelehnt wurde. Zu befürchten sei in extremen Fällen, dass dann beide Versicherer – der Urversicherer und die Mitteldeutsche Versicherung – sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuschöben und jeder vom jeweils anderen die Zahlung einfordern würde.
Gegen solch einen Fall, bei dem der Kunde der Dumme sei, gäbe es dann aber keine Versicherung, so Überkraut. Auch sei es bedenklich, dass die Mitteldeutsche Versicherung selbst eine Menge der verschiedensten Versicherungen anbiete. Wenn man dann sogar selbst ein Produkt anpreise, das gerade vor den eigenen Produkten schütze, wirke das nicht sonderlich seriös.
keinblatt.de hält das Produkt aber dennoch für hochinteressant und wird zu gegebener Zeit berichten, sobald der Zeitpunkt der Markteinführung und weitere Details bekannt werden.